Moselradweg – entspannt Radfahren entlang der Mosel
18 Etappen, drei Länder, ein Weg: Moselradweg von Thionville bis Koblenz
275 Kilometer lang Kultur erleben in Frankreich, Luxemburg, Deutschland: Der Moselradweg ist über weite Strecken vom Autoverkehr getrennt, ufernah und eben.
Weinbaugebiet Mosel mit dem Rad erkunden
Die Regional-Bahnstrecke zwischen Koblenz und Trier ist legendär: Fast durchgehend bewegt sich die Linie entlang der Mosel, folgt den Schleifen und Schwüngen des Flusses entlang der Weinberge und steilen roten Sandsteinhänge durch das Moseltal. Parallel zur Mosel verläuft aber auch ein Radweg. Größtenteils eben und ufernah gelegen, macht er die verschiedenen Kulturlandschaften zwischen Frankreich, Luxemburg und Deutschland erlebbar.
Gut ausgebauter Radweg für alle Arten von Fahrrad
Fährst du gerne eben und entspannt, lässt die umgebende Landschaft auf Dich wirken, ist der Moselradweg ein Genuss. Allerdings wirst du hier die ein oder andere Ortsdurchfahrt ohne Radweg bewältigen müssen, dazu kommen kurze Streckenabschnitte Landstraße.
Vor allem in Frankreich hast du also gelegentlich Autoverkehr. Achte darauf, dass Dein perfekt getuntes Rennrad, Dein Mountainbike oder Gravel Bike verkehrssicher ist. Mit elektrischer Unterstützung fährst du hier noch bequemer.
Wichtig zu wissen: In den Naturschutzgebieten führt der Radweg auf kurzen Abschnitten auch mal über unbefestigte Wege. Das sollte die Bereifung mitmachen. Für alle, die den Moselradweg komplett befahren wollen, haben wir bei Canyon das passende Trekkingrad. Die gut ausgebauten Radwege zwischen Trier und Koblenz sind jedoch auch mit dem City Bike kein Problem.
Flexible Streckenwahl durch alternative Wege beidseitig der Mosel
Der Moselradweg verbindet die beiden Moselufer immer wieder über Brücken. Du bestimmst selbst, auf welcher Flussseite du den Radweg nutzt.
Wichtig zu wissen: Zwischen Thionville bis Metz bewegst du dich auch auf Radwegen entlang der Mosel. Willst du allerdings durch die Vogesen fahren und an der Quelle der Mosel starten, bewegst du dich auf diesem Stück überwiegend auf Straßen mit Autoverkehr. Hier gibt es nur abschnittsweise Radwege. Deshalb wird in der Literatur und im Internet oft nur der Radweg zwischen Thionville und Koblenz behandelt, manchmal sogar nur der deutsche Abschnitt zwischen Perl und Koblenz.
Einer der beliebtesten Fernradwege in Europa – aber wie lang ist er denn nun?
Der Moselradweg ist Teil der internationalen Route Velo Tour Moselle. Der deutsche Teil des Radwegs beginnt allerdings in Perl. Manche Radführer gehen nur von der Strecke Trier-Koblenz aus, das sind lediglich die letzten 198 Kilometer des Radwegs. Bevor du dir einen Radwanderführer kaufst oder die entsprechenden Apps auf Dein Smartphone lädst, schau also genau hin.
Perl oder Metz: Wo startest du?
Der Tourenplaner Rheinland-Pfalz gibt den Moselradweg als Gesamtstrecke von Perl bis Koblenz an und geht von 248 Kilometern aus. Der Weg wird als leicht und technisch anspruchslos beschrieben und soll in 17 Stunden gut zu bewältigen sein.
Radweg-Reisen geht dagegen von 310 Kilometern aus und lässt den Moselradweg in Metz starten. Das gibt insofern Sinn, als dass die Strecke zwischen Metz und Koblenz mehr oder weniger durchgängig mit dem grün-weißen Mosel-Logo beschildert ist.
Von den Vogesen bis Metz ist das Schild nicht so häufig zu finden. Die Streckeneinteilung in einzelne Abschnitte ist recht anspruchsvoll, Familien mit Kindern und/oder Hunden sowie Gelegenheitsradler schaffen die fünf Abschnitte mit jeweils 54 bis 77 Kilometer so sicherlich nicht. Als trainierter Fahrer oder Fahrerin kannst du das allerdings gut schaffen.
Bedenke: Mehr Pausen und Stopps bedeuten auch, dass du die einzigartige Kultur entlang der Mosel besser kennenlernst. Mit dem E-Bike ist der Radweg übrigens noch bequemer.
Komoot rechnet 18 Etappen von den Vogesen bis ans Rheinufer
Nutzt du die App bereits, weißt du das: Komoot richtet sich an die Sportler und Sportlerinnen unter den Radreisenden. Hier wird der komplette Radweg von der Quelle der Mosel in den Vogesen bis zur Flussmündung in Koblenz mit 585 Kilometern angegeben. In den veranschlagten sechs bis zwölf Tagen fährst du die Tour auf keinen Fall, wenn du Kinder dabeihast oder weniger sportlich unterwegs bist.
Aber auch Komoot geht von einer großzügigen Etappeneinteilung aus. 18 Etappen in sechs Tagen würde bedeuten, dass du jeden Tag drei Etappen bewältigst. Mit dem E-Mountainbike ist das sicherlich machbar – mit dem City Bike wird das anstrengend. Den deutschen Teil des Radwegs decken übrigens zehn Etappen ab, die längste Etappe ist gerade einmal 42 Kilometer lang, die meisten weniger als 30 Kilometer. Mit einer Etappe am Tag bekommst du hier richtig viel zu sehen, hast Luft und Kraft für Abstecher zu den tollen Burgen und anderen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Konkret: Was solltest du entlang der Mosel gesehen haben?
Auch diese Frage beantwortet jeder Radführer ein wenig anders. Wir beschränken uns auf die absoluten Highlights und gehen davon aus, dass du die anderen Sehenswürdigkeiten sowieso entdeckst. Immerhin sind Burgen und Schlösser, Kirchen und Weinwirtschaften, Römische Thermenanlagen und Tempelbauten von einem Radweg aus nicht so leicht zu übersehen!
- Épinal: Hauptstadt des Départements Vosges, lockt mit einer wunderschönen Altstadt. Im örtlichen Museum findest du eine Sammlung der ältesten historischen Comic-Vorgänger.
- Bainville-aux-Miroirs: Beginn des Naturschutzgebiets La Moselle Sauvage. Seltene Vögel und Biber sind hier genauso zu Hause wie prächtig blühende Pflanzen.
- Nancy: Bistros, Restaurants, die Place Stanislas, verwinkelte Gassen und historische Architektur – das ist Frankreich!
- Jouy-aux-Arches: Das historische Aquädukt knapp vor Metz kannst du gar nicht übersehen. In Metz entdeckst du weitere Bauwerke der Römerzeit. Die Stadt ist bewohnte Architekturgeschichte, denn nicht nur die Kathedrale Saint-Étienne will besichtigt sein.
- Nittel: Der kleine, fast unscheinbare Weinort produziert einen famosen Elbling. Abgesehen davon, liegt er am Fuße beeindruckender Dolomit- und Kalksteinfelsen.
- Konz: Hier findest du nicht nur die Überreste einer römischen Kaiservilla, sondern auch das Freilichtmuseum Roscheider Hof.
- Trier: UNESCO-Welterbestätten, vier römische Thermenanlagen, ein Amphitheater, eine römische Basilika, eine 2000 Jahre alte Innenstadt ... müssen wir mehr dazu sagen? Plane eher zwei Übernachtungen mehr ein.
- Piesport: Hier steht die größte originalgetreu restaurierte Kelteranlage der Römerzeit nördlich der Alpen.
- Bernkastel-Kues: Die mittelalterliche Stadt wird von der Burg Landshut überragt. Im Moselweinmuseum lernst du die Geschichte des Moselweins kennen.
- Traben-Trarbach: Die Jugendstilstadt bietet Dir Kurzweil in der Burgruine Grevenburg und bei einer Führung durch den Unterbau der Stadt. Außerdem steht hier ein Buddha-Museum.
- Bullay: Nur angucken, nicht anfassen – die erste Doppelstockbrücke Deutschlands ist oben für Eisenbahn und unten für den Straßenverkehr konzipiert.
- Moselkern: Schloss Eltz ist einen Abstecher wert.
- Kobern-Gondorf: Hier wartet ein mittelalterlicher Marktplatz auf Dich. Findest du das älteste deutsche Fachwerkgebäude? Steht auch hier.
- Koblenz: Noch mehr verwinkelte Gassen und Museen, herrliche Gastronomie, Klöster und Burgen erwarten Dich in Koblenz.
Und die Moselschleife?
Erwischt! Die Moselschleife haben wir bei den Sehenswürdigkeiten wirklich ausgelassen. Sie befindet sich beim Wein- und Ferienort Bremm. Vom Moselradweg aus selbst siehst du die Schleife aber nicht so gut. Die beste Aussicht hast du vom Bremmer Calmont aus.
Das ist die steilste Weinbergslage Europas (mehr als 60 Prozent Steigung) und mit 378 Metern Höhe wirklich hoch. Der Radweg verschwindet unten im Tal, die Moselschleife legt sich eng um Weinberge und führte den schönen Fluss fast komplett herum. Das sieht aus wie eine Insel. Willst du dich wirklich auf den Calmont-Höhenweg wagen, empfehlen wir Dir ein geländetaugliches Rad. Du findest Mountainbikes und E-Mountainbikes in unserem Shop!
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