Gravel Bike oder Cyclocross: Welches Bike passt zu mir?
Gravel Bike und Cyclocross erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Aber wo genau liegen eigentlich die Unterschiede? Eine Orientierungshilfe.
Auf den ersten Blick liegen beide Bike-Kategorien relativ eng beieinander. Bei genauerem Hinsehen jedoch zeigen sich einige Unterschiede zwischen den Konzepten. Gravel Bikes haben, abhängig von der jeweiligen Ausstattung und dem Einsatzbereich, eine große Bandbreite: Sie nennen sich Winter- oder Reise-Rennrad, Gravel-Racer, Pendler-Rad oder schlicht Adventure-Bike.
Die grundsätzliche Ausrichtung all dieser Bikes ist ähnlich, dennoch sind sie viel variabler einsetzbar als ein klassisches Rennrad. Unterschiede gibt es bei der Geometrie, der Schaltung, der Übersetzung und bei den Bremsen.
Die Ursprungsidee für einen Cyclocrosser war hingegen rein sportlicher Natur: guter Komfort, Alltags- oder auch Langstreckentauglichkeit standen zunächst nicht im Anforderungskatalog der Entwickler. Mit der Zeit haben sich aber auch Cyclocrosser mehr in Richtung Alltagstauglichkeit entwickelt. Heute gibt es einige Parallelen zu den Gravel Bikes, aber auch deutliche Unterschiede. Diese betreffen insbesondere Reifen, aber auch die Möglichkeit zum Nachrüsten von Schutzblechen oder Gepäckträgern.
Die Merkmale eines Gravel Bikes
Gravel Bikes sind zwischen Rennrad und Cyclocrosser positioniert und ideal für Biker, die überwiegend auf der Straße und zu einem Drittel abseits der Straße unterwegs sind. Optimal ist diese Radkategorie für das sportliche Vorankommen bei jedem Wetter und auf verschiedenen Untergründen. Das Gravel Bike sorgt quasi für eine 12-monatige Rennradsaison.
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Reifen: Die Reifen eines Gravel Bikes haben alle Profil, die Breite schwankt zwischen sportlichen 28 mm bis hin zu komfortablen 42 mm. Breite Reifen machen das Bike grundsätzlich komfortabler, aber auch träge im Handling und erhöhen den Rollwiderstand. Standard bei diesen Rädern sind 28-Zoll-Felgen, einige Anbieter rüsten ihre Gravel Bikes aber auch mit 27,5-Zoll-Felgen (650b) aus. Diese bei MTBs beliebte Felgengröße verbessert die Geländetauglichkeit.
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Geometrie: Die Sitzposition ist auf einem Gravel Bike komfortabler als auf einem Rennrad. Erreicht wird das durch die Kombination aus kürzerem Oberrohr mit einem längeren Steuerrohr. Die so erzielte aufrechtere Position auf dem Bike verbessert die Langstrecken- und Reisetauglichkeit enorm. Die Bikes erreichen Stack-to-Reach-Wert von 1,5 bis zu komfortablen 1,65, abhängig vom Hersteller.
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Ausstattung: Meist können bei Gravel Bikes Schutzbleche oder auch Gepäckträger nachgerüstet werden. So werden sie zu idealen Tourenrädern bei jedem Wetter.
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Übersetzung: Gravel Bikes bieten die komplette Bandbreite an Übersetzungsmöglichkeiten: klassische Rennradübersetzung 2×11-fach mit Kompaktkurbel 50/34, Crossübersetzungen 2×11-fach mit 46/36 oder auch kleiner, aber auch die immer beliebter werdenden Einfach-Schaltungen wie Srams, Rival oder Force 1×11.
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Bremsen: Scheibenbremsen sind Standard bei diesen Bikes, da sie auch bei Regen und hoher Zuladung eine optimale Performance bieten.
Die Merkmale eines Cyclocross Bikes
Ein Cyclocross Bike ist eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Es zielt auf Fahrer ab, die ihr Bike überwiegend sportlich und meist abseits befestigter Wege nutzen. Cyclocrosser fühlen sich auf matschigen Waldwegen ebenso zu Hause wie querfeldein über die Wiese oder auf Schotter. Ein Cyclocross Bike ist eine Art MTB mit Rennradlenker, das bei schwierigen Passagen auch einmal getragen wird.
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Reifen: Gut profilierte Reifen mit einer Breite von 32 mm bis 35 mm sorgen für optimalen Grip im Gelände. Für Cyclocross-Rennen ist die Reifenbreite auf höchstens 33 mm begrenzt. Cyclocrosser sind generell mit 28-Zoll-Felgen ausgerüstet.
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Geometrie: Auf einem Cyclocrosser sitzt Du etwas sportlicher als auf einem Gravel Bike. Oberrohr und Steuerrohr sind verkürzt, mit einer leichten Sattelüberhöhung. Für mehr Bodenfreiheit ist das Tretlager etwas höher angebracht, was auch den Schwerpunkt des Bikes insgesamt anhebt. Dank eines flachen Lenkwinkels lässt sich das Bike downhill und bei wechselndem Terrain optimal kontrollieren. Die Stack-to-Reach-Werte reichen von 1,5 bis zu sehr sportlichen 1,35.
Besonders auffällig ist zudem das abgeflachte Oberrohr. So kann das Rad zum Tragen leichter geschultert werden. Externe Bowdenzüge sind deshalb auf dem Oberrohr verlegt. -
Ausstattung: Geringes Gewicht und optimale Performance sind die wichtigsten Merkmale eines Cyclocrossers. Schutzbleche oder Befestigungsmöglichkeiten für Gepäckträger sucht man deshalb meist vergeblich.
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Übersetzung: Hohe Gänge sind bei diesem Radtyp Fehlanzeige, für die wechselnden Terrains sind kleinere Übersetzungen mit fein abgestuften Gängen die bessere Wahl. Mit zwei vorderen Kettenblättern sind 46/36, 44/34 und 42/32 häufig, am Hinterrad, finden sich meist 11-28 oder 11-32 Kassetten. Auch Einfach-Kurbeln sind mittlerweile bei den Cyclocrossern angekommen. Sie sparen Gewicht und sind in rauem Gelände weniger anfällig.
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Bremsen: Auch bei Cyclocrossern sind Scheibenbremsen der Standard. Je nach Preissegment entweder mechanisch oder hydraulisch. Nur äußerst selten findet man noch Cantilever-Bremsen, da sie nicht die gleiche Performance bieten.
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Cyclocross versus Gravel Bike – was ist besser?
Welche Bikekategorie besser zu Dir passt, hängt ganz klar vom hauptsächlichen Einsatzbereich ab und davon, welcher Fahrertyp Du bist.
Fahrertyp A – sportlich durchs Gelände
Du siehst das Radfahren fast ausschließlich als Sport und liebst es, Dich richtig auszupowern. Schlechtes Wetter schreckt Dich nicht ab und Du bist am liebsten abseits befestigter Wege unterwegs. Auf Komfortelemente wie Schutzbleche verzichtest Du gerne zugunsten der Sportlichkeit und Du liebst es, auf matschigen Waldböden Mountainbiker zu überholen. Du kannst schnell antreten und die kleine Übersetzung lässt Dich jede Steigung erklimmen. Ein kleiner Rucksack genügt Dir für die gelegentlichen Fahrten zur Arbeit.
Fahrertyp B – flexibel unterwegs sein
Rennradfahren war schon immer dein Ding und auch bei Regen bleibt Dein Auto oft in der Garage. Du bevorzugst Straßen und Radwege, hast aber auch mit Schotterwegen und einem kurzen Stück durch den Wald kein Problem. So richtige krass durchs Gelände ist aber nicht so Deins. Du schätzt die sportliche Sitzposition und liebst es, sowohl in der City als auch auf Touren flott voranzukommen. Eine breitgefächerte Übersetzung sorgt dafür, dass Du mit jeder Situation zurechtkommst.
Du schätzt auch die Flexibilität Deines Bikes, das Du problemlos mit Gepäckträgern ausrüsten kannst. Auch die Schutzbleche sind für Dich kein optischer Makel, stattdessen bist Du begeistert, Deine Klamotten und das Bike nicht nach jeder Tour reinigen zu müssen.
Fazit: Gravel Bike versus Cyclocrosser
Die Entscheidung, welches Bike besser zu Dir passt, ist nicht einfach. Nach diesem Artikel solltest Du aber etwas klarer sehen: Überlege Dir genau, wie Du dein Fahrrad am häufigsten nutzt und wie wichtig Dir höhere Alltagstauglichkeit und Komfortmerkmale sind. Ist die Entscheidung gefallen, kannst Du Dich bei Canyon in der passenden Kategorie umschauen. Fahrräder kaufst du bei Canyon online im Direktvertrieb vom Hersteller. Dabei hast du stets ein 30-tägiges Rückgaberecht und 6 Jahre Garantie.
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