Ratgeber für den Kauf von Rennrädern
Welche Art von Rennrad brauchst du? Wir geben dir Tipps zu Schaltgruppen und Geometrie bis hin zu unverzichtbaren Accessoires, die du unterwegs benötigst.
Sie sind schnell, leicht und der beliebteste Fahrradtyp der Welt (laut einer von GCN durchgeführten Umfrage). Wenn du dein erstes Rennrad kaufen möchtest oder vielleicht schon eine Weile nicht mehr im Sattel gesessen bist, ist unser Ratgeber für den Kauf von Rennrädern genau das Richtige für dich. Wir sind uns sicher, dass du nach der Lektüre dieses Ratgebers dein perfektes Rennrad finden wirst.
Was ist ein Rennrad?
Das traditionelle Rennrad gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert und sein grundlegendes Design ist seitdem unverändert geblieben. Während die Geometrie des Rahmens ähnlich geblieben ist, haben die Entwicklungen bei den Materialien, der Elektronik und der Aerodynamik die Grenzen dessen, was man mit einem Rennrad machen kann, erweitert. Wie der Name schon sagt, sind Rennräder für die schnelle Fortbewegung auf glatten, asphaltierten Straßen konzipiert. Sie verfügen in der Regel über einen typischen, nach unten gebogenen Lenker, 23-28 mm breite Reifen sowie Schalthebel, mit denen sowohl die Bremsen als auch die Gänge gesteuert werden. Diese Räder sind darauf ausgelegt, leicht und schnell zu sein.
Obwohl die Zeiten, in denen wir mit schweren Stahlrädern die Pässe hinaufgefahren sind, hinter uns liegen, ist die Ästhetik gleich geblieben. Heutzutage sind sie leichter, aerodynamischer und haben eine ausgefeiltere Ausstattung als ihre Vorgänger, aber der beabsichtigte Verwendungszweck bleibt unverändert: die möglichst reibungslose Fortbewegung auf glattem Asphalt.
Wie genau möchtest du dein Rennrad nutzen?
Komfort, Aerodynamik und Geometrie sind bei jedem Rennradtyp einzigartig, daher musst du eines auswählen, das zu deinen Stärken und deinem Einsatzbereich passt.
Die Geometrie eines Aero-Bikes ist länger und niedriger als die eines Endurance-Bikes, da sie die Position des Fahrers für eine bessere Aerodynamik optimiert. Die Rohrformen sorgen für einen möglichst geringen Luftwiderstand, egal ob du einen neuen Streckenrekord aufstellen oder bei deinem lokalen Rennen über die Ziellinie sprinten möchtest.
Andererseits ist ein entspannteres Langstrecken-Rennrad besser für Komfort über längere Strecken geeignet. Deshalb ist ein Endurance-Bike die erste Wahl bei Sportveranstaltungen, Fondos und langen Tagen im Sattel.
Für alle, die sehr wettkampforientiert sind, ist ein Wettkampfrad der ideale Begleiter bei ihrem nächsten Rennen. Diese Bikes verfügen über die leichtesten Rahmenmaterialien in Verbindung mit High-End-Komponenten. Wettkampfräder sind echte Allrounder und sowohl in der Ebene als auch an Hügeln und in den Bergen schnell – also wirklich ideal für jedes Rennen oder jede Fahrsituation.
Ein Rennrad aus Carbon oder Aluminium?
Da sie auf Geschwindigkeit ausgelegt sind, werden Rennräder oft aus leichten Rahmenmaterialien wie Aluminium und Carbonfaser gefertigt. Manche Nischenmarken haben noch Stahlmodelle in ihrem Sortiment, und bei manchen Radfahrern wird Titan immer beliebter.
Aluminium ist ein günstigeres Material und bei Rennrädern für Einsteiger besonders beliebt. Das heißt nicht, dass es sich nur für Anfänger eignet, da es viele Marken mit Rennrädern aus Aluminium gibt, die für Amateurrennfahrer entwickelt wurden. Bei einem Blick in die Archive findest du runde Rohre und wulstige Schweißnähte, doch heutzutage sind elegante Linien und dünnwandige, hydrogeformte Rohre (eine spezielle Möglichkeit, Aluminium mit Hydraulikflüssigkeit und Matrizen zu formen, um die gewünschte Rohrform zu schaffen) die Normalität, die auf die Fortschritte bei Technologie und Verarbeitung zurückzuführen ist.
Obwohl der Rahmen selbst aus Aluminium besteht, ist es üblich, dass die Gabel aus Carbon gefertigt ist. Diese erhöht die Stabilität in Kurven und absorbiert zusätzlich Vibrationen.
Carbon ist aufgrund seines besonders geringen Gewichts und seiner Steifigkeit das beliebteste Rahmenmaterial für High-End-Rennräder. Nach dem Erfolg in der Luft- und Raumfahrttechnik und der Formel 1 fand Carbon seinen Weg in die Fahrradindustrie, da das Material leichter zugänglich wurde. Carbonfasern können in eine Vielzahl von Formen gebracht werden, was einer der Hauptgründe für die Optimierung von Aero-Bikes ist. Die Rohrformung hilft Ingenieuren auch dabei, wichtige Teile des Rahmens wie der Bereich am Tretlager und das Steuerrohr zu verstärken und zu versteifen.
Carbon ist heutzutage in fast jedem Preissegment erhältlich. Bei teureren Rahmen kommen höhere Carbonqualitäten und aufwendigere Fertigungsmethoden zum Einsatz. Mit zunehmendem Budget steigt auch die Qualität des Carbon-Lay-ups, was laienverständlich die spezifische Art und Weise ist, wie die Schichten aus Kohlefaser in die jeweiligen Formen gelegt werden.
Obwohl Carbon weit verbreitet ist, ist es immer noch teurer als Aluminium, denke also daran, wenn du dir die Bike-Spezifikationen ansiehst.
Welche Schaltgruppe passt zu mir?
Shimano, SRAM und Campagnolo sind die drei wichtigsten Produzenten von Schaltgruppen. Jeder Hersteller verfügt über eine Reihe von Schaltgruppen, die für jedes Budget geeignet sind. Viele Bikes sind mit der kompletten Schaltgruppe versehen. Im unteren Preissegment können die verschiedenen Komponenten wie Bremsen und Kurbeln gemischt und aufeinander abgestimmt sein, um die Kosten zu senken.
Shimano bietet sechs verschiedene Schaltgruppen für Rennräder an:
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Claris – die günstigste Gruppe in Shimanos umfangreichem Sortiment legt den Fokus auf Einfachheit und Erschwinglichkeit. Fahrräder mit Shimanos Claris verfügen oft über drei Kettenblätter und niedrige Gänge für einfaches Bergauffahren.
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Sora – Shimano Sora bietet dir eine gute Performance zu einem günstigen Preis. Obwohl sie nur mit neun Ritzeln erhältlich ist, sieht Sora mit seinen Hollowtech-Komponenten und Dual-Control-Schalthebeln optisch anspruchsvoll aus.
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Tiagra – Obwohl Tiagra etwas schwerer als die höherwertigen Shimano-Schaltgruppen ist, handelt es sich um eine moderne und zuverlässige Schaltung mit 10 Ritzeln und einer guten Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Ein großartiger, kostengünstiger Ausgangspunkt zu den noch besseren Schaltgruppen von Shimano.
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105 – Die Ultegra von gestern ist die 105 von heute und du findest sie bei vielen modernen Rennrädern. Als Shimanos günstigste Gruppe mit 11 Ritzeln ist sie bei sportlichen Fahrern, Einsteigern und Pendlern besonders beliebt.
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Ultegra – Shimano Ultegra vereint hohe Funktionalität mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, geringem Gewicht und erschwinglichen Ersatzteilen. Aufgrund ihres günstigen Verhältnisses aus Preis und Gewicht ist Ultegra die erste Wahl bei vielen Amateurrennfahrern und Vielfahrern. Die Kassetten sind austauschbar, sodass du die Schaltung optimal an deine Bedürfnisse anpassen kannst.
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Dura-Ace – Die Crème-de-la-Creme von Shimanos Rennrad-Schaltgruppen. Sie ist leicht, anpassbar und kompatibel mit einem Powermeter, weshalb sie von vielen Profis hoch geschätzt wird. Für Fahrer, die Wert auf erstklassige Leistung legen, ist die Shimano Dura-Ace eine exzellente Wahl
Ultegra und Dura-Ace sind auch als elektronische Schaltungen in der Di2-Reihe verfügbar. Shimano war der erste Hersteller, der elektronische Schaltungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis angeboten hat. Seit seiner Einführung hat Shimano sein Produkt so weiterentwickelt, dass es Bluetooth-kompatibel ist (mit dem richtigen Adapter), was ganz neue Möglichkeiten in Bezug auf Datenanalyse und Personalisierung eröffnet.
SRAM bietet vier verschiedene Schaltgruppe für Rennräder:
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Apex – Die Schaltgruppe für Einsteiger bietet eine hohe Bandbreite an Gängen ohne das zusätzliche Gewicht von drei Kettenblättern. Die Apex ist als unkomplizierte 1x11-Schaltung erhältlich und kann ein Ritzel mit bis zu 42 Zähnen aufnehmen.
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Rival – Als beliebteste SRAM-Schaltgruppe verfügt sie über leichtere Materialien und ist mit 11 und 12 Gängen erhältlich.
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Force – SRAM Force war die erste Schaltgruppe, die ein spezielles 1-fach-Kettenblatt speziell für Cyclocross- und Gravel-Bikes hatte. Die leichte Konstruktion und die Vielseitigkeit der 1-fach- und 2-fach-Aufbauten machen sie zu einem Favoriten im gesamten Radsportspektrum.
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Red – Am oberen Ende der SRAM-Skala befindet sich Red als Wahl der Profis. Die Komponenten bestehen aus superleichten Materialien wie Carbon, Titan und sogar Keramiklagern.
SRAM war der erste Anbieter von drahtlosen elektronischen Schaltgruppen für Rennräder. Die eTap-Reihe ist für Rival-, Force- und Red-Schaltgruppen mit der Bezeichnung AXS erhältlich.
Die italienische Marke Campagnolo steht für Luxus pur – und das aus gutem Grund. Campagnolo wirst du wohl kaum an einem günstigen Rad finden – doch wenn du Premium-Qualität und außergewöhnliche Handwerkskunst suchst, solltest du eine „campy“-Schaltgruppe auf deine Wunschliste setzen.
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Centaur – Einstiegsklasse hat für Campagnolo eine andere Bedeutung. Du kannst bei dieser Gruppe also leichte Materialien und 11 Ritzel erwarten.
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Potenza – Potenza ist nur als 2x11-Schaltung erhältlich und ersetzt die früheren Versionen (Veloce und Athena) als Allround-Schaltgruppe.
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Chorus – Wie bei anderen gehobenen Schaltgruppen kommen auch bei Chorus noch mehr leichte Materialien wie Carbonfaser und Titan zum Einsatz.
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Record – Beim Flaggschiff von Campagnolo sind Leichtmetalllegierungen, Carbonfaser und Titan Standard.
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Super Record – wie der Name schon sagt, gehen Qualität und Luxus bei der Super Record noch einen Schritt weiter, die oft nur den exklusivsten Straßenmaschinen auf dem Markt vorbehalten ist.
Campagnolo entwickelte relativ spät eine elektronische Schaltgruppe und präsentierte diese erst zehn Jahre, nachdem Shimanos Di2 das Licht der Welt erblickt hatte. Inzwischen kannst du Chorus, Record und Super Record auch als EPS (Electronic Power Shift)-Schaltgruppe bestellen.
Scheibenbremsen oder Felgenbremsen?
Die Vor- und Nachteile von Scheibenbremsen und Felgenbremsen sind Gegenstand einer laufenden Debatte – doch beide haben ihre Vorzüge. Kurz gesagt: Scheibenbremsen werden bei neuen Rennrädern gerade zur Norm, da sie für ihre hervorragende Bremsleistung bei allen Wetterbedingungen bekannt sind.
Da Bremsscheiben und Hydraulik das Gesamtgewicht des Bikes etwas erhöhen, findest du immer noch Felgenbremsen an Rennrädern, bei denen es vor allem auf das Kletterverhalten ankommt. Felgenbremsen sind oft kostengünstiger und einfacher zu warten als Scheibenbremsen. Da sich die Technologie jedoch stetig verbessert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis budgetfreundliche Bikes mit Scheibenbremsen ausgestattet sind.
Wie groß sollte mein Rennrad sein?
Ein perfekt passendes Rennrad sorgt dafür, dass du das Rennradfahren auch richtig genießen kannst. Handling, Vertrauen und Sicherheit werden davon beeinflusst, wie das Bike zu deinem Körper passt. Unser Perfect Positioning System berücksichtigt die Geometrie eines bestimmten Fahrrads in Kombination mit deiner Körpergröße und Beinlänge. Solange du die richtige Fahrradgröße bestellst, kannst du nach der Ankunft immer noch kleine Änderungen vornehmen, indem du den Vorbau, die Sattelhöhe und die Lenkerhöhe veränderst.
Ein professionelles Bikefitting kann sich lohnen, wenn du es mit dem Rennradfahren ernst meinst. Bikefitter können dir helfen, um Komponenten für deinen Fahrstil auszuwählen, wie die richtige Kurbellänge und den Winkel der Schalthebel am Lenker.
Was brauche ich noch, um mit dem Rennradfahren zu beginnen?
Beim Rennradfahren gibt es viele kleine Accessoires und Spielereien, die sich auf dein Fahrerlebnis auswirken können, aber als absolutes Minimum empfehlen wir dir, dich mit bequemer Kleidung wie Trägerhosen, einem Baselayer, Trikot, Socken und Rennradschuhen auszustatten. Die Canyon Rennrad-Bekleidungskollektion ist ein großartiger Ausgangspunkt für alles, was mit Ausrüstung zu tun hat.
Wenn du mit dem Fahrrad unterwegs bist, brauchst du eine Wasserflasche und einen Flaschenhalter, um dich während der gesamten Fahrt mit Flüssigkeit zu versorgen. Vielleicht möchtest du auch ein paar Snacks mitnehmen, um den gefürchteten Hungerast (niedriger Blutzucker) zu vermeiden, während du unterwegs bist.
Ein Fahrradcomputer kann dir helfen, dich auf unbekannten Asphaltabschnitten zurechtzufinden, und ist nützlich, wenn du einem Fahrradclub beitrittst und der Route der Gruppenfahrt folgen möchtest.
Obwohl er nicht unbedingt notwendig ist, wenn du ein absoluter Anfänger bist, kann dich ein Powermeter sicherlich bei einem effizienten Training unterstützen. Viele unserer Rennräder sind mit einem Powermeter ausgestattet, so dass du dich nicht mehr um dessen Einbau kümmern musst.
Wie viel kostet ein Rennrad?
Das kommt ganz darauf an? Obwohl es beim Preis keine Grenzen nach oben gibt, muss ein gutes Rennrad nicht unbedingt teuer sein. Lege dein Budget fest, erstelle eine Liste mit den Dingen, die dir wichtig sind, und triff dann eine Entscheidung. Die Schaltgruppe sollte mindestens Shimano Tiagra sein, und wenn du Scheibenbremsen anstatt Felgenbremsen möchtest, wird sich der Preis etwas erhöhen.
Vergiss auch nicht, im Outlet nach Vorjahresmodellen und Ausstellungsstücken zu suchen, die noch viele Jahre lang gut zu fahren sind. Viele Fahrradhändler, darunter auch Canyon, bieten flexible Zahlungsmöglichkeiten an, z. B. über Cyclescheme/JobRad oder monatliche Raten über Splitit.
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Flexible, einfache Zahlungsarten
Um die Bezahlung deiner Bestellung so einfach und flexibel wie möglich zu gestalten, unterstützen wir verschiedene Zahlungsarten. Du kannst am Ende des Bestellvorgangs wählen.
Brauche ich ein Damen-Rennrad?
Viele Fahrradhersteller bieten frauenspezifische Rennräder an, um Unterschieden bei der Körperform und dem Fahrstil gerecht zu werden. Normalerweise sind Frauen kleiner und wiegen weniger als Männer, was bei diesen Fahrrädern berücksichtigt wird.
Die einfache Antwort lautet: Wähle ein Rad, das optimal zu dir passt, egal ob es sich um ein Unisex- oder frauenspezifisches Rennrad handelt. Ein gutes Bikefitting kann dir dabei helfen. Kleine Unterschiede bei Stack und Reach können die Größenauswahl für einige Fahrer beeinflussen.
Viele Damenräder sind einfach mit anderen Teilen ausgestattet (insbesondere dem Finishing-Kit), wie z. B. einem Damensattel oder einem schmaleren Lenker, um der anderen Anatomie Rechnung zu tragen. Andere Marken entwickeln von Grund auf ein neues Bike, unter Berücksichtigung von detaillierten Daten von Fahrerinnen.
Das Wichtigste ist, dass du dich auf dem Fahrrad wohlfühlst und es gerne fährst – das ist alles, was zählt.
Wie finde ich das perfekte Rennrad für mich?
Der erste Schritt besteht darin, über den Einsatzbereich nachzudenken: Hast du vor, Rennen zu fahren? Möchtest du besonders schnell unterwegs sein? Lebst du in einer hügeligen oder bergigen Region? Fährst du gerne längere Strecken am Wochenende?
Lege als Nächstes fest, was du unbedingt brauchst, und was du vielleicht gerne hättest. Wahrscheinlich musst du irgendwo Kompromisse eingehen – finde also heraus, was dir besonders wichtig ist, und entscheide dich dann.
Und schließlich musst du dein Budget festlegen. Wir können dir zwar nicht sagen, wie viel du für ein Rennrad ausgeben solltest, aber wir können dir auf jeden Fall zeigen, was du für dein Geld bekommen kannst.
Viel Glück und viel Spaß beim Fahren!
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Wenn es darum geht, lange Strecken zurückzulegen, ist ein leichtes Rennrad genau das Richtige für dich. Geschwindigkeit, Aerodynamik und präzise Technik in einem Bike.
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