03 Sep. 2024 Canyon.com
03 Sep. 2024 Canyon.com

Wann und wie du Rennradreifen wechseln solltest: Ein Leitfaden

In diesem einfachen und verständlichen Leitfaden erfährst du, wann und wie du Rennradreifen wechseln solltest.

Wann und wie du Rennradreifen wechseln solltest: Ein Leitfaden Rennradreifen wechseln ist einfach

Du weißt nicht, wann du deine Rennradreifen wechseln solltest? Bei uns findest du alle wichtigen Informationen. Ist deine Traktion in schnellen Kurven nicht optimal? Wir haben die Lösung. Du bist nicht sicher, wie du deinen neuen Reifen montieren sollst? Wir erklären dir jeden Schritt.  

Das Wechseln von Rennradreifen ist gar nicht so kompliziert und zählt zu den einfacheren Wartungsarbeiten. Aber wie bei allem sollte man es schon ein paar Mal gemacht haben, um diese Aufgabe sicher und schnell durchzuführen. 

Beginnen wir mit der Frage, warum es überhaupt wichtig ist… 

Inhalt

Die Bedeutung der Wartung von Rennradreifen

Die Reifen deines Rennrads sind in der Regel das einzige Teil, das mit dem Boden in Kontakt kommt. Das zeigt, wie wichtig sie sind. Sie bieten dir Halt auf der Straße und verwandeln die Kraft, die du in die Pedale bringst, in Vorwärtsbewegung. Sie sorgen auch dafür, dass du in Kurven die nötige Stabilität hast.  

Deine Reifen müssen oft über Hunderte von winzigen scharfen Steinen, Glasscherben und so ziemlich alles, was man sich auf einer Straße vorstellen kann, rollen. Deshalb ist es wichtig, sie so gut wie möglich zu pflegen. Außerdem solltest du darauf achten, wann sie ausgetauscht werden müssen.  

Wie lange halten Rennradreifen normalerweise?

Angaben zum Zeitpunkt, an dem man die Reifen wechseln sollte, sind je nach Quelle unterschiedlich. Es hängt letztlich davon ab, was du fährst und wie oft. Manche Angaben liegen zwischen 1.000 km und 3.000 km, andere gehen von 30.000 km bis 40.000 km aus. Wenn du ein Paar superleichter, schneller Reifen zum Pendeln fährst, nutzen diese sich schneller ab – wenn du sie aber nur für Rennen verwendest, können sie mehrere Jahre halten.  

Das Wetter spielt auch eine Rolle. Wenn du nur im Sommer fährst, vertragen deine Reifen insgesamt mehr Kilometer, als wenn du sie das ganze Jahr über nutzt. Das liegt daran, dass nasse Straßen deine Reifen stärker belasten – es gibt mehr Schmutz und Dreck und die Feuchtigkeit kann dazu beitragen, dass scharfe Teilchen in die Reifen gelangen.  

Die meisten Hersteller empfehlen, die Reifen je nach Marke, Art des Profils und der Breite alle drei bis fünf Jahre auszutauschen, auch wenn sie nicht zu stark beansprucht werden. Der Gummi kann spröde werden und sich auch dann verschlechtern, wenn er nicht aktiv verwendet wird – insbesondere wenn die Reifen länger direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind. 

Aufgrund all dieser verschiedenen Faktoren können Reifenhersteller oft nicht sehr genau sagen, wie lange oder für wie viele Kilometer man ihre Reifen verwenden kann. Wenn du keine klare Antwort findest, versuche, den Reifen online zu recherchieren. Oder frage bei deinen Trainingspartnern nach.  

Wann du deinen Rennradreifen wechseln solltest: Die Warnzeichen

Ein abgenutzter Rennradreifen macht sich bemerkbar, wenn das Handling des Bikes schlechter wird, wenn sich der Rollwiderstand erhöht, oder wenn du die Traktion verlierst und häufig wegrutschst, was ein starkes Anzeichen dafür ist, dass du die Reifen wechseln solltest. Es gibt jedoch auch einige visuelle Anzeichen, auf die du achten solltest.  

Die wichtigsten Verschleißerscheinungen eines Rennradreifens sind: 

Platten

Manchmal ist ein Platten einfach Pech, aber wenn dein Reifen immer wieder im selben Bereich undicht wird, ist das normalerweise ein Zeichen dafür, dass deine Reifen abgenutzt sind!  

Abgefahrenes Profil

Das Profil deines Reifens macht ihn griffig. Wenn du zu lange dieselben Reifen fährst, trägst du dieses Profil schrittweise ab. Wenn dein Rennradreifen vollständig glatt ist, musst du ihn wechseln. Du wirst vielleicht aufgrund des Fahrverhaltens deines Bikes feststellen, dass das Profil abgenutzt ist. Hauptindikator dafür kann fehlender Halt in Kurven sein.  

Risse an den Seitenwänden

Wenn der Gummi an der Seitenwand deines Reifens Risse aufweist, ist dies normalerweise ein Zeichen dafür, dass er ausgetauscht werden muss. Normalerweise ist dies das Ergebnis des „Austrocknens“ des Reifens und der Versprödung. Dieser Prozess wird beschleunigt, wenn du dein Bike draußen oder in direktem Sonnenlicht abstellst.  

Beulen im Reifen

Wenn dein Reifen verformt aussieht und einige Stellen aus dem normalen Profil des Gummis herausragen, ist dies ein Zeichen dafür, dass du ihn austauschen musst. Es gibt eine Reihe von möglichen Ursachen – von einem einzigen starken Schlag über die langsame Auflösung der Seitenwand bis hin zum Ablösen des Reifenwulstes. Keine davon sind ein gutes Zeichen! 

Kleine Kerben, Schnitte, Löcher und Risse

Reifenpannen und Abnutzungserscheinungen sammeln sich mit der Zeit an. Es kann passieren, dass ein brandneuer Reifen bei der ersten Fahrt einen Riss oder Stich bekommt. Du kannst aber auch monatelang pannenfrei fahren. Über die vielen Kilometer, die du fährst, sammeln sie sich an – und wenn du dir deinen Reifen ansiehst und diese Verschleißanzeichen auf der gesamten Oberfläche siehst, ist es an der Zeit, ihn zu ersetzen. 

Flache Stellen

Flache Stellen entstehen normalerweise, wenn man ins Schlittern gerät, und sind kleine Bereiche, in denen das Reifenprofil völlig abgenutzt ist, möglicherweise sogar bis auf die darunterliegenden Schichten. Abgenutzte Stellen sind besonders anfällig für Pannen und schwächen auch die umliegenden Bereiche, da diese stärker belastet werden.  

Signale, die darauf hinweisen, dass du deinen Rennradreifen wechseln solltest Signale, die darauf hinweisen, dass du deinen Rennradreifen wechseln solltest

Benötigte Werkzeuge und Materialien

Bevor wir uns mit unserer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Wechsel von Rennradreifen befassen, schauen wir uns die Werkzeuge an, die du benötigst. 

  • Ein neuer Rennradreifen 
  • Reifenheber 
  • Eine Pumpe

*Verwende keine Reifenheber aus Metall, da diese deine Felgen beschädigen können. 

So wechselst du einen Rennradreifen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wir gehen davon aus, dass du dein Rennrad mit Schläuchen fährst. Wenn du jedoch Tubeless fährst, haben wir einen praktischen Leitfaden zum Wechseln von Tubeless-Reifen – lass dich nicht vom Mountainbike-Teil abschrecken, die Prinzipien der Tubeless-Montage sind dieselben.   

Wenn du mit Schläuchen fährst, wie es bei Rennrädern und Gravel Bikes häufig der Fall ist, dann befolge die untenstehende Schritt-für-Schritt-Anleitung. Außerdem haben wir ein Video erstellt, das dir den Austausch deiner Reifen erklärt.  

So wechselst du einen Rennradreifen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt eins – Entferne den alten Reifen

Bevor du beginnst, lasse die Luft vollständig aus dem Reifen ab, indem du das Ventil öffnest, und löse den Sicherungsring, mit dem das Ventil an der Felge fixiert ist. Nimm deinen ersten Reifenheber und schiebe ihn unter den Wulst des Reifens. In der Regel kannst du den Reifenheber mit dem Haken am anderen Ende an einer der Radspeichen befestigen. Nimm den zweiten Reifenheber und schiebe ihn in die Nähe des ersten zwischen Reifen und Felge. Bewege ihn dann an der Felge entlang weg vom ersten Reifenheber und löse dabei den Reifenwulst. Arbeite dich das ganze Rad entlang, bis der gesamte Reifenwulst frei ist. Möglicherweise hat sich der Reifen zu diesem Zeitpunkt vollständig vom Rad gelöst, oder du musst den Vorgang am anderen Reifenwulst wiederholen, wenn er besonders fest sitzt. 

Schritt zwei – Tausche bei Bedarf den Schlauch aus

Wenn du deine alten Reifen mit neuen ersetzt, kann der Auslöser dafür ein Platten sein. Sollte dies der Fall sein, dann vergiss nicht, den Schlauch zu flicken oder ihn zu ersetzen. 

Schritt drei – Montiere den neuen Reifen

Jetzt montieren wir den neuen Reifen. Rennradreifen können eng anliegen, und einige Rennradfahrer lassen den neuen Reifen vor dem Aufziehen 30 Minuten lang auf einem Heizkörper liegen, um etwas mehr Flexibilität zu bekommen. Zunächst ziehen wir einen Wulst des Reifens auf die Felge. Beginne an der Stelle, an der sich das Ventil auf der Felge befindet, und ziehe den Wulst in die Vertiefung der Felge. Fahre fort, bis eine ganze Seite des Reifenwulstes vollständig sitzt und die andere Seite übersteht. 

Jetzt setzen wir den Schlauch ein. Der Reifen sitzt zu diesem Zeitpunkt nur halb auf der Felge und du solltest ihn so weit zur Seite schieben können, dass du das Ventil des Schlauches durch das Loch in der Felge stecken kannst. Nachdem du das Ventil durch das Loch geführt hast, solltest du es mit dem Sicherungsring fixieren. Drücke jetzt den Schlauch nach oben in den Reifenhohlraum. So bleibt der Schlauch aus dem Weg und der zweite Reifenwulst lässt sich leichter montieren. 

Beginne wieder am Ventil und drücke den zweiten Wulst über den Felgenrand. Schiebe mit beiden Händen in entgegengesetzter Richtung den Reifenwulst auf die Felge. Wenn du die Hälfte des Reifens auf die Felge gezogen hast, kannst du das Laufrad um 180° drehen, sodass sich das Ventil unten befindet. 

Der Reifen sitzt dabei immer fester, und für den letzten Teil benötigst du möglicherweise einen Reifenheber Achte darauf, den Schlauch nicht einzuklemmen, da er sonst reißen kann. 

Schritt vier – Überprüfen und aufpumpen

Es lohnt sich immer, die Reifen regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass nichts unter dem Wulst eingeklemmt oder gequetscht ist. Bewege den Reifen an allen Stellen, die uneben aussehen, und achte darauf, dass der Schlauch optimal im Reifen sitzt. Pumpe den Reifen leicht auf. Dies sollte dir dabei helfen, alle Unebenheiten zu identifizieren, bevor du ihn vollständig aufpumpst. Suche den empfohlenen Luftdruck auf der Seitenwand deines Reifens.  

Setze das Rad wieder in das Bike ein und schon bist du startklar! 

Vier einfache Schritte zum Wechseln deines Rennradreifens Vier einfache Schritte zum Wechseln deines Rennradreifens

Tipps zur Wartung deiner Rennradreifen

Sobald deine neuen Reifen montiert sind, kannst du losfahren. Aber vergiss nicht, deine neuen Reifen zu pflegen, damit sie dauerhaft eine optimale Leistung bringen und sicher bleiben. 

Den Reifendruck regelmäßig kontrollieren

Achte auf den richtigen Reifendruck, um ein geschmeidiges Fahrverhalten zu gewährleisten und Reifenpannen zu vermeiden. Ein geringer Luftdruck in den Reifen kann zu Durchschlägen und erhöhtem Rollwiderstand führen, während ein zu hoher Luftdruck die Traktion beeinträchtigen und die Fahrt unangenehm hart machen kann. Verwende ein zuverlässiges Manometer und überprüfe den Reifendruck vor jeder Fahrt. Halte dich an den vom Hersteller empfohlenen PSI-Bereich. 

Auf Verschleiß und Schäden untersuchen

Überprüfe deine Reifen regelmäßig auf Verschleiß, Schnitte, Schmutz und Schäden an den Seitenwänden. Führe vor und nach jeder Fahrt eine Sichtprüfung durch, um Probleme frühzeitig zu erkennen. 

Wechsle und ersetze die Reifen bei Bedarf

Tausche Vorder- und Hinterreifen, um die Abnutzung auszugleichen, und wechsle sie alle 2.500 bis 4.000 Kilometer aus, je nach Nutzung und Bedingungen. Die richtige Rotation von Vorder- und Hinterreifen und der rechtzeitige Austausch sorgen für optimale Performance und Sicherheit. 

Du denkst über den Kauf eines neuen Rennrads nach? Schau dir unseren Kaufratgeber an, um zu erfahren, worauf du achten solltest. Wir haben auch ein sehr gutes Tool zum Vergleich von Rennrädern, damit du deine Optionen miteinander vergleichen kannst. 

Hat dieser Artikel geholfen?

Danke für dein Feedback

Wenn du dich für unseren Newsletter anmeldest, stimmst du unserer Datenschutzerklärung zu.

Ähnliche Stories

21 Nov. 2024
Das Beste aus beiden Welten: Allroad Bikes verbinden die Schnelligkeit von Rennrädern mit der Geländetauglichkeit von Gravel Bikes. Wir erklären dir, was dich bei der Fahrt mit dem Allround-Talent erwartet.
31 Okt. 2024
Du fragst dich, ob du ein aerodynamisches Rennrad brauchst? Vergleiche Aero Bikes mit traditionellen Rennrädern, um ihre einzigartigen Vorteile zu verstehen und entscheiden zu können, welcher Typ zu deinen Zielen und deinem Fahrstil passt.
29 Okt. 2024
Fahrradfahren im Winter? Fahr sicher und bleib sichtbar auf Straßen, Trails und in der Stadt, egal bei welchem Wetter.
29 Okt. 2024
Du willst den Winter durchfahren, weißt aber nicht wie? Hier findest du die besten Tipps, wie du mit deinem E-Bike durch den Winter fährst und es pflegst.
Inhalte werden geladen
Loading animation image