Schnellservice Mountainbike

Vorbauschrauben:

• Benutze hierzu den Canyon-Drehmomentschlüssel (Torque Wrench). Kontrolliere die vorgegebenen Anzugsmomente an Lenkerklemmung (Bild 1) und Schaftklemmung (Bild 2). Die Werte sind an den jeweiligen Stellen auf dem Vorbau aufgedruckt.

Kurbelschrauben:

• Auch diese können sich mit der Zeit lockern (Bild 3).
• Die Schrauben sind ab Werk mit Loctite gesichert. Ziehe sie wirklich nur dann nach, wenn sie sich spürbar gelockert haben (Bild 4).

Ein lockerer Steuersatz äußert sich in unpräzisem Lenkverhalten und Klappern.

So kannst du die Funktionsweise deines Steuersatzes ganz einfach testen

• Hebe dein Bike am Oberrohr hoch, bis das Vorderrad in der Luft hängt. Schubse den Lenker mit der anderen Hand ganz leicht an (Bild 5). Die Frontpartie deines Bikes muss von selbst hin und her schwenken. Stelle dann das Vorderrad wieder auf den Boden. Presse nun Zeigefinger und Daumen an den Steuersatz und ziehe mit der anderen Hand die Vorderbremse (Bild 6). Wackel das Bike jetzt vor und zurück. Etwaiges Spiel spürst du dabei sofort.

Und so stellst du den Steuersatz nach

• Löse zunächst die Klemmschrauben am Vorbau (Bild 7).
• Der Steuersatz wird mit der oberen Vorbauschraube vorgespannt. Oft reicht eine Viertel Umdrehung nach rechts, um das Spiel im Steuersatz zu beseitigen. Der umgekehrte Fall: Sitzt der Steuersatz zu fest, dann drehst Du die Schraube nach links (Bild 8). Ziehe dann die Klemmschrauben am Vorbau wieder fest. Achte dabei unbedingt auf das richtige Anzugsmoment. Dieses ist auf dem Vorbau aufgedruckt.

Möglicherweise musst du dieses Prozedere mehrfach wiederholen, bis der Steuersatz korrekt eingestellt ist. Bevor du die Vorbau-Klemmschrauben endgültig festziehst, richte den Lenker gerade aus, nehme dazu das Oberrohr zwischen die Beine und peile über den Vorbau auf das Vorderrad.

• Schnellspanner-Check. Kontrolliere den vorderen und den hinteren Schnellspanner. Ziehe die Schnellspanner handfest an. Die Hebel sollten nach oben zeigen, damit sie nicht an Ästen hängenbleiben können.
• Kontrolliere deine Reifen auf Fremdkörper. Oft haben sich bereits Schrauben, Nägel oder spitze Steine in die Karkasse gebohrt, ohne jedoch den Schlauch zu beschädigen. Entferne diese, sonst hast du später auf Tour Ärger mit Platten.
• Die Sattelstütze braucht von Zeit zu Zeit eine neue Fettpackung, damit sie sauber und ohne Reibung im Sitzrohr hin und her gleiten kann. Doch zuerst solltest du die Stütze sowie das Sitzrohr gründlich säubern. Demontiere die Stütze und wische mit einem Lappen das alte Fett ab. Verfahre genauso mit dem Sitzrohr. Versuche mit einem eingedrehten Lappen soweit wie möglich ins Innere des Rohrs vorzudringen (Bild 9). Fette jetzt sowohl die Stütze als auch das Sitzrohr von innen neu ein.

  Achtung: Falls Rahmen oder Sattelstütze aus Carbon gefertigt sind, darf die Sattelstütze nicht mit Fett montiert werden! Nutz stattdessen Carbon Montagepaste! Carbonteile müssen immer frei von Fett und Öl sein.

• Kontrolliere die Ablaufbohrung unterm Tretlager auf Durchlässigkeit (Bild 10). Diese Stelle steht unter akutem Schmutzbeschuss. Die Folge: Das Kondenswasser kann nicht mehr ablaufen und das Innenlager beschädigen. Mache die Bohrung gegebenenfalls frei. Verwende dazu am besten einen spitzen Gegenstand aus Kunststoff. Metallische Gegenstände könnten den Lack beschädigen.
• Auch die Schaltwerk-Röllchen sind sehr verschmutzungsanfällige Teile, die man hin und wieder reinigen sollte. Kettenöl und Schmutz setzen sich hier hartnäckig fest. Zum Reinigen spanne am besten einen Lappen über einen Schraubenzieher. Setz diesen jetzt am Röllchen an und drehe gleichzeitig an der Kurbel. So kratzt du die Röllchen nach und nach wieder frei (Bild 11).
• Wenn die Kette rasselt oder nur unwillig aufs nächste Ritzel springt, dann hat sich meistens der Schaltzug etwas gelängt. Oft passiert das bei neuen Bikes schon nach kurzem Gebrauch. Mit der Einstellschraube am Schalthebel kannst du das Problem in den Griff bekommen: Einfach etwas nachdrehen (nach links). Oft reicht schon eine viertel Umdrehung, und die Schaltung funktioniert wieder einwandfrei (Bild 12).

  Achtung: Verstelle die Schaltung wirklich nur, wenn sie nicht mehr richtig funktioniert. Denn: Never change a running System!

• Nur mit einer sauberen und stets geölten Kette holst du die optimale Leistung aus deinem Bike. Säubere die Kette, indem du sie durch einen Lappen ziehst (Bild 13). Öle sie dann ein. Achte darauf, dass jedes Glied etwas Öl abbekommt. Lasse es kurz einwirken und wische danach das überschüssige Öl mit dem Lappen ab.