Fahrradmitnahme in der Bahn – wie der Transport gelingt

Vor der Fahrradmitnahme in der Bahn muss man zunächst einmal wissen, was überhaupt als Bike gilt. Bei den vielen verschiedenen Typen von Zweirädern, die es heute auf dem Markt gibt, ist eine klare Definition gar nicht so leicht.

Heute gibt es Mountainbikes, E-Bikes (Pedelecs), Gravel Bikes, City Bikes, aber auch Tandems oder Lasten- und Liegeräder. Ein Blick in die Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn bringt Licht ins Dunkel: Die Bahn befördert grundsätzlich Fahrräder mit zwei Rädern und einem Sitz, die nicht motorisiert sind oder über einen Hilfsmotor verfügen. Letzteres sind klassische E-Bikes, die maximal 25 km/h schnell sind.

Zulässig sind auch zusammengeklappte Anhänger. Maximal darf jeder Reisende aber nur ein Rad mitnehmen. In speziellen Zügen mit ausreichend Platz dürfen auch motorlose Liegeräder, Tandems oder Dreiräder transportiert werden. Häufig sind das IC-Züge, die insbesondere im Sommer auch mit speziellen Gepäckwagen ausgerüstet werden. Bei solch speziellen Rädern solltest du dich zuvor aber immer genau informieren.

Wer mit seinem Mountainbike, Gravel Bike oder Rennrad nicht immer die gleichen Strecken rund um den eigenen Wohnort erkunden will, der kann die Bahn Fahrradmitnahme auch im Nahverkehr nutzen.

Stellplatzreservierungen gibt es im Nahverkehr nicht. Ob du dein Bike mitnehmen kannst, hängt davon ab, wie voll der Zug ist. Eine Mitnahmegarantie für Bikes gibt es deshalb nicht.

In einigen Regionen kommen aber speziell im Sommer und an den Wochenenden zusätzliche Gepäckwagen zum Einsatz, was die Situation etwas entspannt. Du solltest Zweifel immer auch Alternativen in Erwägung ziehen. Die Regeln für eine Fahrradmitnahme im Nahverkehr sind in den Verkehrsverbünden recht unterschiedlich. In einigen Regionen gibt es Sperrzeiten für den Radtransport, etwa im Berufsverkehr.

Die Preise für den Fahrradtransport und die Bedingungen weichen in den Verkehrsverbünden meist von den Tarifen und Regelungen der Deutschen Bahn ab. Auf der Webseite der Deutschen Bahn findest du alle Infos im Detail – hier nur die wichtigsten Infos zu den einzelnen Bundesländern in der Zusammenfassung:

Eine Deutsche Bahn Fahrradmitnahme ist in allen Intercity- (IC) oder Eurocity-Zügen (EC) sowie auf ausgewählten ICE-Strecken erlaubt. Für den Transport muss eine Fahrradkarte inklusive Stellplatzreservierung erworben werden. Am besten kaufst dDu die Fahrradkarte gleich zusammen mit deiner Fahrkarte. Die Fahrradkarte gilt dann für die komplette Reise, also dann auch in den Nahverkehrs-Zügen (RE, RB und S-Bahnen).

Dabei müssen aber die regionalen Bedingungen beachtet werden. Je nach Zugart und vorhandenem Platz werden die Räder stehend oder hängend transportiert. Für spezielle Räder wie Tandems oder Liegeräder muss ein geeigneter Stellplatz reserviert werden, da diese Räder mehr Platz benötigen.

Tipp: Speziell während der Sommersaison sollten die begrenzten Stellplätze dringend frühzeitig reserviert werden, besonders dann, wenn Sie in einer größeren Gruppe unterwegs sind.

Die Fahrradmitnahme ist im ICE ist nur auf ausgewählten Verbindungen möglich – sowie in allen Intercity- und Eurocity-Zügen. Welche Züge das sind, findest du am schnellsten heraus, indem du in der Suchmaske der DB-Webseite oder App auswählst: „Nur Züge mit Fahrradtransport“.

Alternativ kannst du dein Bike auch kostenfrei als Handgepäck (siehe auch weiter unten) mitnehmen, wenn es sich zusammenklappen lässt. Für die Fahrradmitnahme im Zug stehen bei der DB Gepäckregale und Mehrzweckbereiche zur Verfügung. Eine Gefahr für andere Fahrgäste muss beim Verstauen ausgeschlossen sein. Am besten ist es, das Rad in eine Tasche zu packen oder mit Spanngurten zwischen anderen Gepäckstücken zu befestigen.

Wer mit dem Zug nebst Rennrad, City Bike oder Gravel Bike ins Ausland reisen will, braucht in jedem Fall eine internationale Fahrradkarte, die grenzüberschreitend gilt. Diese beinhaltet auch eine Stellplatzreservierung. Da es für Eurocity-Züge keine einheitlichen Regeln gibt, solltest du dich vorher genau informieren. Die Bestimmungen sind von Land zu Land unterschiedlich. Falls du auch den Regionalverkehr im Ausland nutzen willst, kann es dort zu Einschränkungen kommen.

Weitere Auskünfte zur Bahn Fahrradmitnahme erhältst du unter der DB Servicenummer 030 2970 oder auf der DB Webseite.

Im Fernverkehr kannst du dein Mountainbike oder Trekkingbike nur mit einer vorher gekauften Fahrradkarte nebst Stellplatzreservierung transportieren. Buche deshalb frühzeitig – die Stellplatzreservierung ist schon 6 Monate vor Reisebeginn möglich.

Fahrradkarte und Stellplatzreservierungen können an allen bekannten DB Verkaufsstellen zusammen mit der Fahrkarte erworben werden. Bei Reisen innerhalb Deutschlands geht das auch online auf www.bahn.de oder im DB Navigator.

Im Navigator fällt die Suche nach geeigneten Zügen besonders leicht: Bei der Suche in der Reiseauskunft musst du nur unter „Weitere Optionen“ die Fahrradmitnahme aktivieren. Dann erhältst du ausschließlich Zugverbindungen angezeigt, die eine Fahrradmitnahme ermöglichen. Ob noch ein Platz frei ist, erfährst du im weiteren Buchungsverlauf.

Fahrradkarten für Nahverkehrszüge erhältst du auch am DB-Automaten oder online.

Kurzfristige Reservierungen sind je nach Verfügbarkeit auf innerdeutschen Strecken bis zu 10 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt vor Ort möglich: allerdings nur im DB Reisezentrum oder über die Service-Rufnummer 030 2970. BahnCard 100-Inhaber wählen die Service-Rufnummer 030 586020900 oder reservieren im DB Reisezentrum die kostenfreie Fahrradmitnahme.

E-Bikes mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25 km/h dürfen in der Bahn transportiert werden. Schnellere E-Bikes sind dagegen ausgeschlossen. Die Akkus müssen dabei aus Sicherheitsgründen am Rad verbleiben, denn einzeln mitgeführte Akkus gelten als Gefahrgut. Ersatzakkus dürfen nur in einer „bauartgeprüften Verpackung“ (Verpackungsanweisung LP903) mitgeführt werden.

Das bedeutet, dass die Transportkapazitäten für Fahrräder im Zug eingeschränkt sind. Wenn alle Stellplätze in den Mehrzweck- oder Fahrradabteilen belegt sind, musst du eventuell auf den nächsten Zug warten. Generell haben Personen mit Handicap (Rollstuhlfahrer) oder Eltern mit Kinderwagen Vorrang gegenüber dem Biketransport.

Welche Züge ein Mehrzweck- oder Fahrradabteil haben, kannst du dem Fahrplan entnehmen.

Falträder gelten bei der Deutschen Bahn als Handgepäck und können kostenlos transportiert werden – ohne Reservierung und Stellplatz. Einzige Voraussetzung: Es muss sich wie Handgepäck in der Gepäckablage oder unter dem Sitz verstauen lassen.

Zweite Möglichkeit: Wenn dein Gravel Bike oder Trekkingrad während der Reise demontiert und verpackt ist, gilt es auch als Handgepäck. Für den Transport gibt es passendes Zubehör im Fachhandel, oft genügt aber auch ein passender Karton.

Alternativ kann das Bike auch als Sondergepäck schon vorab auf die Reise geschickt werden. Das bietet sich an, wenn du keinen Platz mehr im Fahrradabteil findest, bzw. mehrfach umsteigen musst. Diese Möglichkeit gibt es allerdings nur für Deutschland.

Der Versand kostet 49,90 Euro je Fahrrad/Richtung. Der Service kann online, in den Verkaufsstellen oder per Telefon gebucht werden. Dein City Bike, Mountainbike oder Rennrad wird dann bei dir zu Hause abgeholt und direkt an den Wunschort geliefert. Das dauert im Regelfall zwischen zwei und drei Tage. Geeignetes Verpackungsmaterial ist im Preis inbegriffen.