Der Leitfaden für Gravel-Einsteiger
Hier erfährst du alles, was du für den Einstieg in die Gravel-Disziplin und deine ersten Abenteuer abseits des Asphalts wissen musst.
Gravel Bikes bieten eine Mischung aus der Geländegängigkeit von Mountainbikes und der Langstreckenperformance von Rennrädern. Wenn du bereits Erfahrung mit einer dieser beiden Disziplinen hast und etwas Neues ausprobieren möchtest, ist ein Gravel Bike genau das Richtige. Allerdings können die technischen Herausforderungen im Gelände für Rennradfahrer schwierig sein, während Mountainbiker sich an die Lenkerposition gewöhnen müssen. Wir haben die wichtigsten Expertentipps für einen erfolgreichen Gravel-Einstieg zusammengestellt.
- Brauche ich ein Gravel Bike?
- Routenplanung
- Die passende Ausrüstung
- Die richtige Fahrtechnik
- Reinigung und Wartung
Brauche ich ein Gravel Bike?
Es gibt gute Gründe, sich ein Gravel Bike wie das Canyon Grail oder das Canyon Grizl zu holen. Diese Bikes sind leichter und wartungsfreundlicher als Mountainbikes, da sie ohne Federung auskommen, und bieten gleichzeitig mehr Reifenfreiheit als herkömmliche Rennräder. Sie sind auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegt, kommen aber dank der angepassten Geometrie und Übersetzungen auch souverän über Stock und Stein.
Routenplanung
Beim Gravel geht es darum, den eigenen Horizont zu erweitern. Die gewohnten Pfade spontan zu verlassen ist nur eine Seite der Medaille. Auf Websites wie „komoot“ oder „Ride With GPS“ findest du jede Menge Inspiration für spannende Routen. Mit den Streckendaten und einem GPS-Gerät kannst du sowohl zu Hause als auch auf Reisen immer neue Strecken erkunden.
Die passende Ausrüstung
Laufräder und Reifen
Es gibt einige subtile Unterschiede zwischen Gravel Bikes und Mountainbikes oder Rennrädern. Am wichtigsten dürften dabei die Laufräder und Reifen sein. Als Kontaktpunkt zum Untergrund haben sie den größten Einfluss auf das Fahrgefühl. Der Unterschied zwischen Laufrädern aus Carbon und Aluminium ist spürbar, da Carbon-Laufräder seitlich steifer sind und Vibrationen besser absorbieren.
Dickere Reifen sind das beste Mittel für mehr Traktion und Komfort und somit bei Gravel Bikes kaum wegzudenken. Sie ermöglichen deutlich niedrigeren Reifendruck für mehr Grip auf losem Untergrund und weniger Vibrationen auf rauem Terrain.
Der optimale Reifendruck hängt von den jeweiligen Konditionen ab und lässt sich letztendlich nur durch Ausprobieren feststellen, aber generell sorgt ein etwas geringerer Druck für mehr Grip und Komfort, besseren Pannenschutz und weniger Rollwiderstand.
In puncto Pannenschutz lohnt sich auch der Wechsel auf Tubeless-Reifen, da diese mit noch geringerem Reifendruck funktionieren und weniger zu Quetschrissen, den sogenannten Snake Bites, neigen. Ein spezielles Dichtmittel im Reifen verschließt kleinere Löcher sofort, sodass du nicht nur wertvolle Zeit und Energie sparst, sondern auch keine Ersatzschläuche mehr kaufen musst.
Signature Pro Gravel Kollektion
Schuhe und Pedale für Gravel
Auf deinen Gravel-Abenteuern wirst du hin und wieder absteigen und laufen müssen. Daher sind Mountainbike-Schuhe und Pedale für diesen Einsatzbereich ideal. Die Pedalplatte, die (im Vergleich zu flachen Pedalen) für bessere Kraftübertragung sorgt, sitzt hier in einer Vertiefung, sodass sie dir nicht wie bei Rennradschuhen in die Quere kommt. Allerdings ist das alles nicht in Stein gemeißelt: Es gibt Gravel-Fahrer, die auch im Gelände am liebsten mit Rennradschuhen und -pedalen unterwegs sind, während andere mit flachen Pedalen ohne Klicksystem völlig zufrieden sind.
Gravel Zubehör
Komfort kommt weiter
Ein wichtiger Erfolgsfaktor auf Gravel-Fahrten, den wir hier nicht vernachlässigen wollen, ist der Komfort. Unsere
S15 und S25 VCLS Sattelstützen bieten dank ihres patentierten Designs revolutionären Komfort auf ruppigem Terrain.
Ausgewählte Grizl Modelle verfügen auch über unsere charakteristische S15 VCLS 2.0 Sattelstütze mit ihrer besonderen Blattfeder-Konstruktion: Diese gewährleistet durch ihren Flex einen höheren Sitzkomfort während langer Tage im Sattel.
Flaschenhalter und Taschen
Gravel-Strecken führen meist durch entlegene Gebiete, sodass man oft auf sich allein gestellt ist. Viele Einsteiger unterschätzen die Bedeutung von guten
Flaschenhaltern. Dabei kostet eine verlorene Trinkflasche nicht nur Zeit und Geld – bei Gruppenfahrten oder Rennen stellt sie auch ein echtes Unfallrisiko dar.
Technische Schwierigkeiten sind auch ein wichtiges Thema. Deine Kette ist größeren Belastungen ausgesetzt, wobei Gravel-spezifische Gruppen auf Technologie aus dem Mountainbike-Bereich setzen, um sie im Zaum und dich im Sattel zu halten. Für schnelle Reparaturen am Streckenrand findet in einer
Sattel-, Lenker- oder Rahmentasche das nötige
Werkzeug Platz – zusammen mit etwas Verpflegung und einer zusätzlichen Bekleidungsschicht. Man weiß nie, was einen da draußen erwartet, und es lohnt sich, für alle Fälle gerüstet zu sein.
Die richtige Fahrtechnik
Auf Gravel-Strecken erwartet dich eine große Bandbreite an Untergründen und Streckenkonditionen. Unwegsames Gelände bedeutet zusätzliche Belastungen für deinen Körper und deine Ausrüstung, aber mit den folgenden Tipps behältst du trotzdem ein Lächeln im Gesicht.
Locker bleiben
Hindernisse und Unebenheiten gehören auf dem Gravel Bike einfach dazu, und wenn du verkrampfst, machst du es dir unnötig schwer. Mit einem festen Griff aber lockeren Armen lässt du deinem Bike etwas mehr Spiel. Je sanfter du dein Bike auf rauem Terrain bewegst, desto besser – das gilt gleichermaßen fürs Beschleunigen, Bremsen und in den Kurven. Bei ruckartigen Bewegungen kannst du ins Rutschen kommen, also lass deinen Rädern ihren Freiraum und lass dich ganz darauf ein.
Gewicht verlagern und gute Linien finden
Gravel erfordert ein besseres Gespür für den Untergrund als Asphalt. Halte nach losen Stellen Ausschau und verlagere dein Gewicht für möglichst guten Halt. Dazu genügen sanfte Bewegungen – nicht zu sehr in die Kurven legen. Immer die richtige Linie zu finden erfordert Übung, und der eine oder andere Fehler gehört einfach dazu.
Nach der Fahrt ist vor der Fahrt
Es gibt nichts Schlimmeres, als dein Bike nach einer schlammigen Tour in die Ecke zu stellen und ein paar Tage später mit einem fürchterlichen Knirschen belohnt zu werden. Lieber nach jeder Fahrt ein paar Bürsten in die Hand nehmen und das Bike waschen, den Antriebsstrang reinigen und die Kette einölen, damit alles für die nächste Session bereit ist.
Den Spaß nicht vergessen
Das Beste am Gravel-Trend sind die Abenteuer und die schier endlose Abwechslung. Eins ist sicher: Mit einem Gravel Bike wirst du deinen Horizont erweitern. Aber nicht gleich übertreiben – Gravel fahren will gelernt sein. Je mehr du fährst, desto souveräner wirst du. Und wenn du an einer technischen Passage nicht weiterkommst, kannst du immer noch absteigen und ein paar Meter zu Fuß zurücklegen. Das alles gehört dazu, wenn du neue Strecken erkundest und deine Fähigkeiten auf das nächste Level bringst.
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