Der schnellste Sprinter der Welt. Ein Monument-Sieger. Träger des grünen Trikots. Zweimal in Folge auf dem Podium in Roubaix. Gibt es etwas, das Jasper Philipsen nicht kann?

Jasper Philipsen

Geburtsdatum:
2. März 1998
Nationalität:
Belgisch
Heimatstadt:
Mol, Belgien
  • Milano-San Remo
    1. – 2024
  • Tour de France - 6 Etappensiege
    1. – 2022, 2023
  • Klassiker Brügge-De Panne
    1. – 2022, 2023

Racing

Team
Alpecin-Deceuninck
Disziplin
Rennrad
„Ich möchte so oft wie möglich das grüne Trikot gewinnen.“
Jasper Philipsen – Alpecin-Deceuninck


Ein Spätzünder mit Sprengkraft

Die Stadt Mol ist in Belgien als Geburtsort von Tom Boonen bekannt. Sie ist auch der Geburtsort des Fahrers, die besten Chancen hat, an die Leistung dieser Radsportlegende heranzukommen.
Für Jasper Philipsen war der Held seiner Heimatstadt ein Idol, und als Boonen seine Karriere 2017 beendete war Jasper ein talentierter Junior und konnte gemeinsam mit seinem Vorbild trainieren. Beide verfügen über ein seltenes Talent für extrem starke Sprints und ein Händchen für die Frühjahrsklassiker.
Allerdings verlief Philipsens Karriere zunächst nicht so steil wie Boonens. Erst mit Mitte 20 fing Jasper an, in Sprints zu dominieren, und seine Erfolge bei den großen Eintagesrennen sind ein noch neueres Phänomen.
Heute gilt Jasper als schnellster Sprinter der Welt, hat Mailand-San Remo gewonnen und stand zwei Jahre in Folge bei Paris-Roubaix auf dem Podium.
Der vermeintliche Spätzünder hat aufgeholt.
Jasper Philipsen

Tour Tandem

„Ich kann auch ohne ihn gewinnen, aber mit ihm ist es viel einfacher.“
Bei der Tour de France 2023 bildeten Jasper und Teamkollege Mathieu van der Poel ein nahezu unaufhaltsames Sprinter-Tandem. Drei der vier Etappensiege für Philipsen wurden durch raketenartige Vorlagen von MVDP ermöglicht.
Jasper wollte beweisen, dass er seine Erfolge nicht nur seinem Teamkollegen verdankt:
„Ich glaube, mein vierter Etappensieg war der schönste, der letzte“, sagt er. „Das liegt daran, dass es von außerhalb des Teams viel Druck und Kommentare gab. Viele Leute sagten, dass ich es nicht ohne Mathieu [van der Poel] schaffen könnte, oder dass ich nicht in meiner eigenen Linie bleiben kann, oder was auch immer. Ich glaube, mit dem vierten Sieg war das Thema komplett erledigt.“
Auch bei den Klassikern sind die beiden ein eingespieltes Team. Bei Paris-Roubaix 2023 holte das Duo einen Doppelsieg mit MVDP auf Platz 1 und Jasper auf Platz 2. Das gelang den beiden 2024 erneut, nachdem Mathieu wenige Wochen zuvor eine Lücke bei Mailand-San Remo schloss und es Jasper so ermöglichte, beim Zielsprint anzutreten – und zu gewinnen.
„Ich bin sehr stolz auch auf Mathieu van der Poel, der im Finale einen unglaublichen Job geleistet hat. Wir haben das Rennen als Team gewonnen“, sagte er danach.
Jasper Philipsen

Speed Dreams

Nachdem er im vergangenen Jahr zum ersten Mal das grüne Trikot gewann, hat sich Jasper das Ziel gesetzt, dies so oft wie möglich zu wiederholen. Aber durch seine Erfolge bei den Klassikern hat sich sein Horizont etwas erweitert.
„Auf dem Podium bei Paris-Roubaix hat es Klick gemacht – jetzt weiß ich, dass ich auch bei Rennen von diesem Kaliber um den Sieg fahren kann“, sagt Jasper. „Ich habe bei dieser Art von Rennen einen großen Schritt machen können. Das möchte ich weiter verfolgen, und zwar am liebsten zusätzlich zu den Sprints.“
Laut Jasper ist der Schlüssel zu allem, dass er Spaß dabei hat. Die Saison 2023 war das erste Jahr, in dem er wirklich losgelassen hat, und die Ergebnisse sprechen für sich: 19 Siege in der Saison.
„Mental frisch zu bleiben war der Schlüssel, glaube ich. Zu Beginn des Jahres haben wir gesagt, dass es wichtig ist, dass ich während der gesamten Saison Spaß habe und am Ball bleibe. Natürlich gibt es auch Höhen und Tiefen, das ist unvermeidlich.“
Schnell sein und dabei Spaß haben. Eine gute Devise.
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