Nimm an deinem ersten MTB-Marathon teil
Möchtest du eine einzigartige Erfahrung mit deinem MTB machen? Hier sind einige Tipps, um dich auf dein erstes MTB-Marathon-Rennen vorzubereiten.
Sogenannte "Granfondos" sind für viele Amateure ein Muss und eine perfekte Gelegenheit, ins Racing einzusteigen und dabei beeindruckende Landschaften zu durchqueren. Bist du bereit, eine einzigartige Erfahrung auf deinem MTB zu machen? Wir haben hier ein paar Infos für dich, damit du voll informiert bist.
Was ist ein Mountainbike-Rennen?
Seit 1990, als die ersten MTB-Weltmeisterschaften stattfanden, hat sich diese Kategorie immer weiter entwickelt. So entstanden die verschiedenen MTB-Disziplinen: Cross-Country und Cross-Country Marathon, Enduro, Freeride und Downhill.
Heute schauen wir uns die Disziplin "Cross-Country Marathon" etwas genauer an.
Ein MTB-Marathon-Rennen ist die Off-Road-Version des Granfondo und hat ähnliche Eigenschaften wie Cross-Country-Rennen. Die beiden Hauptunterschiede sind die größere Distanz und Dauer. Die Strecken variieren 60 km bis zu 120 km. Die Besonderheit dieser Rennen ist, dass alle Kategorien gemeinsam antreten: An der Startlinie stehen sowohl Enthusiasten als auch Profis. Die meisten Marathon-Rennen finden in den Bergen und aufgrund der meist milderen Wetterbedingungen in der Zeit von April bis Oktober statt.
Die UCI regelt seit 2003 die XCM-Weltmeisterschaft, bei der Profiteams wie das Canyon Northwave Team teilnehmen.
Fachbegriffe
- XCM: Cross-Country Marathon (Rennen mit einer Distanz von 60 bis 120 km Länge)
- Short: kurze Distanz, üblicherweise um die 60 km
- Long: lange Distanz, ca. 120 km
- Hardtail: Mountainbike mit Federgabel vorne und ungefedertem Hinterbau
- Full Suspension: vollgefedertes Mountainbike mit Federgabel vorne sowie Dämpfer hinten
- 29" oder 29er: Laufräder mit einem Durchmesser von 29 Zoll
- 27,5" oder 650B: Laufräder mit einem Durchmesser von 27,5 Zoll
- Mullet: Bikes mit unterschiedlichen Laufraddurchmessern vorne und hinten; z. B. 29 Zoll vorne, 27,5 Zoll hinten.
- SAG: Der sogenannte Negativ-Federweg gibt an, wie stark die Federung bei Belastung nur durch das eigene Körpergewicht im Stand eintaucht. Je nach Einsatzbereich kann man so das Fahrwerk eher straffer (Cross-Country) oder softer (Trail, Downhill) abstimmen.
- Pedale mit unterschiedlichen Klick-Systemen: Sie verfügen über eine Schuhplatte, über die man sich mit dem Pedal verbinden kann.
- Flat-Pedale: Sie verfügen über mehrere Pins und sorgen damit für Grip.
Bekleidung und Zubehör für MTB-Rennen
Bei MTB-Marathon- und XC-Rennen ist die Fahrradbekleidung ähnlich wie bei Radrennen auf der Straße: eng sitzendes Trikot, Shorts oder Bib-Shorts mit Sitzpolster, Handschuhe, Brille zum Schutz vor Zugluft und der Sonne, außerdem ein Helm, der leicht und luftig sein sollte.
Die meisten XCM-Rennen finden zwischen April und Oktober statt, so dass du dich für Sommerkleidung entscheiden kannst (kurzärmeliges Trikot und kurze Hosen). Unverzichtbar sind ein Funktionsunterhemd für eine ideale Regulierung der Körpertemperatur, wenn es heißer, aber auch mal etwas kühler wird, und eine wind- und wasserdichte Weste, die du bei unvorhersehbarem Wetter in den Bergen gut gebrauchen kannst manchmal notwendig ist, wenn die hohen Steigungen hinunterzufahren.
Für mehr Effizienz bergauf und mehr Sicherheit bergab empfehlen wir dir Klickpedale und natürlich passende Schuhe. Im Rennen kann es vorkommen, dass du dich um eventuelle Reifenpannen oder technische Probleme kümmern musst: Besorge dir daher eine Satteltasche, in der du
Ersatzschläuche, eine Pumpe und ein Mini-Tool verstauen kannst, um Reparaturen
Welches Mountainbike eignet sich am besten?
Die Wahl des richtigen Mountainbikes hängt von deinen Zielen und deinem Fahrkönnen ab.
Wenn du in einer Profi-Kategorie angetreten bist, solltest du dich auf jeden Fall für ein Carbon-MTB entscheiden, da es leichter und spritziger ist. Je nach den Bedingungen des Rennens und der Streckencharakteristik kannst du dich für ein Hardtail entscheiden, das leichter und effizienter bei Anstiegen ist, wie z. B. das Exceed. Wenn es eine Strecke mit besonders technischen Abfahrten ist, empiehlt sich ein vollgefedertes Bike wie das Lux, das über 100-110 mm Federweg vorne und hinten verfügt.
Amateure, die an einem Marathonrennen teilnehmen möchten, um Spaß zu haben und den Nervenkitzel in beeindruckenden Landschaften zu erleben, können sich für günstigere Aluminiumräder entscheiden. So kannst du ein Aluminium-Hardtail wie das Grand Canyon oder das Neuron wählen, mit denen du bergab die volle Kontrolle behältst, dank ihres Fahrwerks mit 130-140 mm Federweg.
Welches Mountainbike eignet sich am besten?
Training für MTB-Marathon-Rennen
Abhängig davon, ob dich für die Lang- oder Kurzstrecke entscheidest, ist auch die Form des Trainings unterschiedlich.
Die lange Distanz beinhaltet in der Regel einige anstrengende Höhenmeter und die Dauer des Rennens ist beträchtlich. Einige Marathons können bis zu 8-9 aufeinanderfolgende Stunden Anstrengung umfassen, in denen sich lange Anstiege mit technischen Abfahrten und flachen Abschnitten abwechseln, in denen du dann auch alles geben musst, um Boden gutzumachen. Um deine Leistung in den Wochen vor dem Rennen zu verbessern, kannst du Ausdauerfahrten in deine geplanten Trainingseinheiten integrieren, da dies ein grundlegendes Element eines langen MTB-Marathon-Rennens ist.
Es gibt zwei Optionen, die abgewechselt und kombiniert werden können: Es liegt an dir, die perfekte Balance für deine Ziele zu finden. Wir empfehlen dir, lange, nicht zu intensive Einheiten mit einer weniger Höhenmetern einzubauen, so kannst du dich hauptsächlich auf die Dauer zu konzentrieren. Kürzere Einheiten mit höherer Intensität trainieren hingegen deine Belastungsschwelle und verbessern die anaerobe Kraft.
Um auf der Kurzstrecke gute Ergebnisse zu erzielen, musst du dich auf die Kraft konzentrieren, da Distanz und Höhenunterschied natürlich niedriger ausfallen. Das Training sollte sich auf Intervalle konzentrieren: Suche am besten einen Rundkurs mit einer konstanten Steigung und fahre diesen mehrmals. Vergiss außerdem nicht, auf unebenem und steilem Gelände bergauf zu trainieren.
Der Tipp vom Profi
Kristian Hynek (Canyon Northwave MTB-Team) ist Mitglied unseres internationalen MTB-Marathon-Teams. Er verfügt über jahrelange Erfahrung als Profi und hat viele Rennen in dieser Kategorie bestritten und gewonnen. Wir haben ihn um einige Ratschläge für all diejenigen gebeten, die zum ersten Mal bei einem MTB-Rennen antreten, sowie um einige Tipps zu Training und Ernährung.
Wie trainierst du für ein MTB-Rennen?
Als Profisportler trainieren wir das ganze Jahr über. Es ist also nicht so, dass ich speziell für ein Rennen trainieren würde. Ich versuche immer, meine Form zu optimieren und ein Gleichgewicht zwischen Ruhephasen und Training zu finden.
Was ist dein "Cheat Meal"? Und welche ist deine Lieblingspizza?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es als "Essen" bezeichnen kann, aber mein "Cheat Meal" ist Schokolade, wie für viele andere Radfahrer und Menschen auch, denke ich. Pizza ist mit Sicherheit einer meiner Favouriten und kann tatsächlich ein wenig als "Cheat" betrachtet werden. Und die beste? Natürlich auf italienische Art. Wenn ich mich für eine entscheiden muss, dann ist das die "Prosciutto crudo con Rucola".
Wie kann man einen Sieg am besten feiern? Kann eine große Feier die für die nächsten Tage geplanten Trainingseinheiten beeinflussen?
Ja, absolut. Das muss man immer im Hinterkopf behalten. Für eine große Feier könnte man viele Tage harten Trainings und Vorbereitung verlieren, die man absolviert hat. Also normalerweise nur ein kleines Bier oder ein Glas Wein, und die Feier für das Ende der Saison aufheben.
Wie bleibst du während der Saison motiviert?
Natürlich hat man im Laufe des Jahres und der Karriere einige Höhen und Tiefen. Da ist es besonders wichtig, sich selbst motiviert zu halten. Aber ich liebe das, was ich tue. Ich habe großes Glück, dass ich das als meinen Job bezeichnen darf. Mir das immer wieder vor Augen zu führen, macht mich glücklich und motiviert mich, hart zu schuften, um noch besser zu werden.
Was war der coolste Ort, an dem du jemals mit dem Bike gefahren bist?
Schwierige Frage! Es gibt so viele schöne Orte auf der Welt zum Biken und ich kann mich nicht für einen entscheiden. Italien im Allgemeinen ist sicher einer davon. Ein anderer großartiger Ort ist zum Beispiel Breckenridge in den USA, Colorado, oder auch meine Heimatregion, die einige tolle Möglichkeiten und Trails bietet.
Welches ist dein Canyon Lieblingsbike?
Das Lux: schnell, leicht, zuverlässig. Und es sieht super aus.
Hast du Ratschläge für das "Dolomiti Superbike" Rennen? Trainingstipps? Welche Abschnitte sind besonders technisch?
Das "Dolomiti Superbike" ist eines meiner absoluten Lieblingsrennen. Es ist kein einfaches Rennen: Es gibt zwar keine wirklich technischen oder knifflige Abschnitte, aber es ist körperlich extrem hart. Man muss sich auf lange Anstiege und schnelle Abfahrten einstellen, die manchmal ziemlich rutschig sind. Und genau das sind die Stellen, an denen man beim Abfahren aufpassen muss, um dort keine Zeit zu verlieren.
Trainingstipps? Bereite dich auf lange Anstiege vor. Wenn es dein Trainingsgebiet zulässt, trainiere an langen Anstiegen, mach viele längere Tempo- (bis zu 60 Minuten) und FTP-Intervalle (15-20 Minuten). Plane auch eine gute Verpflegungsstrategie für das Rennen ein.
Kurt Ploner, Organisator des "Dolomiti Superbike" Rennens
Das Dolomiti Superbike gilt als eines der legendärsten Rennen in der italienischen Marathonszene und in ganz Europa und ist bekannt für die atemberaubende Aussicht auf die Dolomiten, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören.
Seit mehreren Jahren sponsert Canyon das Event, das jedes Jahr im Juli in Südtirol stattfindet: Wenn du planst, an der nächsten Ausgabe teilzunehmen, dann lass dir die speziellen Tipps von Organisator Kurt Ploner nicht entgehen.
Wie wurde das "Dolomiti Superbike" geboren?
Das Dolomiti Superbike wurde 1994 von einer Gruppe von Freunden gegründet, die sich für das Mountainbiken begeisterten. Unsere ersten Wettkampferfahrungen machten wir in der Schweiz. MTB-Marathons von über 100 km Länge und Steigungen mit über 4.000 Höhenmetern. So entstand die Idee, in unserer Gegend ein 120 km langes Rennen mit 3.600 Höhenmetern zu organisieren, an dem das ganze Tal beteiligt ist. Das war etwas ganz Neues für Italien. An der Startlinie der ersten Ausgabe im Jahr 1995 standen 623 Teilnehmer aus 10 verschiedenen Ländern. Für die damalige Zeit ein beachtlicher Erfolg.
Hat die Route im Laufe der Zeit variiert?
Die Strecke hat sich in den 26 Jahren ihrer Geschichte stark verändert. Es begann mit den klassischen Cross-Country-Rennen von etwa 50/60 km und erreichte dann dank der Evolution der Bikes über 100 km. Denk nur an das Gewicht, die ersten Gabeln, das Carbon-MTB, das erste Full-Suspension-MTB und das 29er-Bike heutzutage.
An welchem Punkt der Strecke wird das Rennen entschieden?
Unser Rennen wird fast immer an den letzten Anstiegen entschieden, vor allem am klassischen "Prato Piazza" Anstieg, wo wir über 2.000 Meter über dem Meeresspiegel erreichen.
Welche waren im Laufe der vielen Jahre die emotionalsten Momente?
Ich erinnere mich sehr gut an die allererste Ausgabe. Am Start waren über 600 Biker, etwas, das es damals noch nicht gab. Dann die zehnte Auflage, als ein plötzlicher Schneefall uns zwang, den Wettbewerb zu stoppen. Mit der Beteiligung vieler Freiwilliger, der Feuerwehr, der Bergrettung und des Militärs gelang es uns, eine Tragödie zu verhindern.
Was sollte bei einem MTB-Event auf keinen Fall fehlen?
Bei einer Massenveranstaltung wie der unseren, bei der Freizeitfahrer auf Profis treffen, muss der Organisator in der Lage sein, etwas zu schaffen, das beide Gruppen zufriedenstellt. Das geschieht mit der Einrichtung des Teamdorfs, dem Expo-Bereich, der ausschließlich Firmen aus der Fahrradbranche gewidmet ist, und einer Art Kirmes, wo gemeinsam gefeiert wird.
Wer nimmt am Rennen teil?
Die meisten unserer Teilnehmer sind Italiener. Wir haben eine ausländische Beteiligung von 30 %, insgesamt sind über 40 Nationalitäten vertreten. Das Durchschnittsalter ist die Gruppe der sogenannten "Middle Ager" von 35 bis 45 Jahren. Die Teilnahme von Elite-Athleten stand schon immer im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Daher habe ich in all den Jahren immer versucht, einige der besten Fahrer der Welt und auch einige wichtige Namen aus der Radrenn-Szene, wie Cadel Evans, dabei zu haben.
Welchen Ratschlag würdest du denjenigen geben, die das erste Mal am "Dolomiti Superbike" teilnehmen möchten?
Sagen wir, die kurze Strecke des Dolomiti Superbike wurde so konzipiert, um eine Teilnahme auch für Biker mit weniger Erfahrung zu ermöglichen. Die technischen Abschnitte sind selbst für Anfänger machbar, Gleiches gilt auch für die gesamte Strecke und die Höhenmeter. Alles, was du tun musst: Melde dich an, nimm am Rennen teil und spüre das Adrenalin!
An einem MTB-Marathon teilnehmen
Training abgeschlossen, Bike getestet, Ausstattung komplett? Dann gibt es nur noch eines zu tun: Hol deine Startnummer ab und mach dich bereit für ein einzigartiges Erlebnis!
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