Rennrad vs. Mountainbike: Welches Bike passt zu dir?

Wie entscheidest du dich zwischen einem Rennrad und einem Mountainbike? Wir vergleichen alles, vom Einsatzbereich und Geometrie bis hin zu Federung und Komponenten.

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Canyon.com Veröffentlicht am: 30 Jun. 2023
Rennrad vs. Mountainbike: Welches Bike passt zu dir? Rennrad vs. Mountainbike: Welches Bike passt zu dir?

Wenn der Kauf eines Bikes nur so einfach wäre wie das Fahren selbst.

Wir haben den Stress beim Online-Kauf eines Bikes erheblich reduziert, aber bevor du etwas bestellst, musst du dich zunächst für einen bestimmten Fahrradtypen entscheiden.

Viele Leute können sich nicht so recht zwischen einem Rennrad und einem Mountainbike entscheiden. Dabei handelt es sich um zwei Fahrradtypen, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Hol dir ein MTB, wenn du lieber inmitten der Natur unterwegs bist. Hol dir ein MTB, wenn du lieber inmitten der Natur unterwegs bist.

Wie du dich zwischen einem Rennrad und einem Mountainbike entscheidest

Dieser Artikel hilft dir bei der Entscheidung zwischen einem Rennrad und einem Mountainbike, indem er die Unterschiede in Bezug auf Einsatzbereich, Geometrie, Laufradgröße, Federung und Komponenten näher erläutert.

Die erste Frage, die du dir stellen solltest, ist: Wo möchtest du fahren?

Wenn du glaubst, dass dir das Rennradfahren auf glatten Asphaltstraßen und das Entdeckungstouren auf den Landstraßen in deiner Umgebung Spaß machen würde, dann ist ein Rennrad sinnvoller. Wenn du dem Verkehr entfliehen, die Natur erkunden und deine technischen Fähigkeiten verbessern möchtest, dann ist ein MTB die richtige Wahl.

Dein Budget spielt eine wichtige Rolle. Unser günstigstes Rennrad kostet 949 € im Vergleich zu unserem günstigsten MTB mit 819 € . Allerdings wirkt sich auch die Art des Mountainbikens auf das Budget aus.

Downhill Bikes sind teurer als ein Dirt Jump Bike, da zusätzliche Komponenten Ausrüstung nötig sind. Auch der Rahmen spielt eine Rolle: Aluminium ist günstiger als Carbon, aber Carbon ist leichter und steifer.

Die Unterschied zwischen Rennrädern und Mountainbikes

Es gibt eine Reihe von Komponenten, welche beide Fahrradtypen gemeinsam haben:


  • Zwei Laufräder: beim Rennrad mit schmalen Reifen (25–28 mm), beim MTB mit breiten Reifen (mindestens 2 Zoll)
  • Fahrradrahmen: beim Rennrad aerodynamisch und leicht, beim MTB aufrecht und stabil
  • Lenker: Beim Rennrad ein nach unten gebogener Lenker und beim MTB ein gerader, breiter Lenker
  • Sattel: Zum Schluss etwas, worin sich die zwei Fahrradtypen kaum unterscheiden


Und hier hören die Gemeinsamkeiten auf.

Um dir einen allgemeinen Überblick zu verschaffen, schauen wir uns die Gründe an, warum du dich für ein Rennrad oder ein Mountainbike entscheiden solltest.

Entdecke von deiner Hintertür aus neue Landstraßen auf deinem Rennrad. Entdecke von deiner Hintertür aus neue Landstraßen auf deinem Rennrad.

Was ist der Einsatzbereich eines Rennrads?

Rennräder sind minimalistisch, leicht und schlank und wurden für den Einsatz auf asphaltiertem Untergrund entwickelt. Dazu gehören örtliche Straßen, Landstraßen, Radwege und Alpenpässe. Sie sind sowohl auf der Ebene als am Berg schnell.

Rennräder sind auf Geschwindigkeit, Distanz und Leistung ausgelegt. Die Geometrie eines Rennrads, seine Komponenten und sein Zubehör sind alle auf Gewicht und Geschwindigkeit ausgelegt. Das bedeutet aber auch, dass es sich nicht fürs Gelände eignet.

Ein Hardtail-MTB ist ein schnelles Bike für Offroad-Fahrten. Ein Hardtail-MTB ist ein schnelles Bike für Offroad-Fahrten.

Was ist der Einsatzbereich eines Mountainbikes?

Am anderen Ende des Bike-Spektrums haben wir Mountainbikes. Sie wurden für felsige Singletrails, schlammige Wege und alles dazwischen entwickelt. Durch die Stollenreifen, die für zusätzlichen Grip im Gelände sorgen, sind sie auf Asphalt eher langsam. Breite, gerade Lenker und Federungssysteme erhöhen den Komfort und die Stabilität in anspruchsvollem Gelände.

Mountainbikes sind für alles geeignet, von steilen, technisch anspruchsvollen Singletrails bis hin zu flowigen Trails im tasmanischen Outback. Die Rahmengeometrie und die Federung eines Mountainbikes dämpfen die Stöße in schwierigem Gelände und ermöglichen es dir, noch mehr zu erkunden.

Rennrad vs. Mountainbike: Welches Bike passt zu dir?
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Rahmengeometrie

Wie wir bereits erwähnt haben, haben Rennräder und Mountainbikes eine sehr unterschiedliche Rahmengeometrie. Das liegt daran, dass sie für sehr unterschiedliche Fahrstile entwickelt wurden. Sehen wir uns das genauer an.

Die Rennrad-Geometrie

Da Geschwindigkeit für viele Fahrer oberste Priorität hat, sind diese Rahmen aerodynamisch konzipiert. Sie schneiden durch die Luft vor ihnen mit so wenig Kraftaufwand wie möglich.

Das Oberrohr ist bei einem Rennrad deutlich länger und der Lenker oft weiter nach vorne versetzt. Dies führt zu einer gestreckten Sitzposition, so dass der Fahrer eine flache, aerodynamische Haltung einnehmen kann.

Wir haben einen ausführlichen Artikel über die Geometrie von Rennrädern verfasst, in dem wir die Einzelheiten genauer erklären.

Mountainbike-Geometrie



Eine moderne Mountainbike-Geometrie verfügt über ein kürzeres Oberrohr und weniger Reach, was zu einer aufrechteren Fahrposition führt, die weniger aerodynamisch ist. Dies führt zu deutlich mehr Stabilität und Kontrolle in unwegsamem Terrain. Beim Klettern hast du einen niedrigeren Schwerpunkt als auf einem Rennrad, sodass du das Bike besser kontrollieren kannst, wenn es schwierig wird.

Falls dich die Wissenschaft hinter dem MTB-Design näher interessiert, empfehlen wir dir, einen Blick in die Mountainbike-Geometrie-Bibel des selbsternannten Geometrie-Nerds Matt Wragg zu werfen. Schau sie dir an.

Ein vollgefedertes MTB eignet sich hervorragend für anspruchsvolles Gelände. Ein vollgefedertes MTB eignet sich hervorragend für anspruchsvolles Gelände.

Federung: Brauchst du sie?

Rennräder werden auf glatten, asphaltierten Straßen gefahren. Bei Rennrädern ist keine Federung erforderlich. Sie macht ein ansonsten federleichtes Fahrrad ohne wirklichen Grund unnötig schwer.

Obwohl es auch Mountainbikes mit Starrgabel gibt, haben die meisten Modelle irgendeine Form von Federung, um das felsige Gelände unter den Rädern abzufedern. Sie ist auch bei großen Sprüngen und Drops nützlich.

Hardtail-Mountainbikes haben nur vorne eine Federgabel. Das bedeutet, dass das hintere Rahmendreieck starr ist. MTBs wie das Grand Canyon und Exceed sind Cross-Country-Hardtails und deutlich leichter als die meisten vollgefederten Mountainbikes. Der Federweg (Abstand zwischen unkomprimiert und komprimiert) variiert bei einem Hardtail zwischen 100 mm und 140 mm.

Vollgefederte Mountainbikes haben sowohl eine Federgabel als auch einen Dämpfer hinten. Beides in Kombination sorgt für eine komfortablere Fahrt und ein besseres Handling auf technischen Trails. Diese Mountainbikes sind aufgrund der Hinterradfederung aber auch schwerer. Der Federweg reicht von 100 mm bis hin zu 200 mm, was bedeutet, dass vollgefederte MTBs in jedem Gelände zu finden sind.

Rennrad vs. Mountainbike: Welches Bike passt zu dir?
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Laufräder und Reifen

Reifen verbinden dich und dein Bike mit dem Boden. Sie bieten Grip und Komfort beim Fahren, daher ist es wichtig, das richtige Setup zu haben.

Laufräder und Reifen von Rennrädern

Die meisten Rennräder sind mit 700c-Laufrädern ausgestattet. Einige kleinere Größen verfügen über 650b-Laufräder, um zu vermeiden, dass die Fußspitze in Kurven das Rad berührt.

Rennräder haben schmalere Felgen und somit schmale Reifen. Die Reifenbreite reicht von 21 mm bis etwa 38 mm. Die meisten Rennräder sind mit 25 mm oder 28 mm breiten Reifen ausgestattet, um einen geringen Rollwiderstand und eine optimale Geschwindigkeit zu gewährleisten.

Rennradreifen werden mit hohem Druck gefahren: je nach Breite 80–120 psi (5,5–8 bar). Ihr Profil ist oft glatt oder besitzt nur eine minimale Struktur.

Rennradfahrer sind geteilter Meinung, wenn es um Tubeless-Reifen geht. Einige lieben sie wegen des erhöhten Pannenschutzes, aber die Montage und der Aufwand, wenn es schiefgeht, schreckt andere davon ab.

Laufräder und Reifen von Mountainbikes



In der Welt der Mountainbikes musst du auf das angloamerikanische Maßsystem umsteigen.

Mountainbike-Laufräder gibt es in zwei Größen: 27,5 Zoll und 29 Zoll. Früher hatten MTBs 26-Zoll-Laufräder, die inzwischen aber kaum noch genutzt werden. Wenn du dich für ein Mountainbike entscheidest, empfehlen wir dir, einen Blick auf unseren Artikel über 27,5 vs. 29er MTBs zu werfen.

Im Gegensatz zu Rennrädern haben Mountainbikes breite Felgen für breite und dicke Reifen. Reifenbreiten beginnen bei 2 Zoll und reichen bis zu 3 Zoll breiten Reifen, die man an Fatbikes findet. Die Reifenprofile variieren ebenfalls stark. Crosscountry-MTB-Reifen sehen ganz anders aus als Enduro- oder Downhill-MTB-Reifen. Die Trail-Bedingungen spielen ebenso eine Rolle bei der Reifenwahl. Es gibt Reifenprofile, die sich am besten für sandige Trails eignen, und völlig andere Profile für matschige, schlammige Trails.

Mountainbikes werden mit geringerem Luftdruck gefahren, um die Traktion zu erhöhen. Normalerweise werden die Reifen nicht mit mehr als etwa 2,4 bar (35 psi) aufgepumpt.

Mountainbikes besitzen in der Regel immer ein Tubeless-Setup. Dies ermöglicht niedrigere Drücke und verhindert Durchschläge beim Fahren in rauem Terrain.

Rennrad vs. Mountainbike: Welches Bike passt zu dir?
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Antrieb, Gänge und Bremsen

Der Antrieb eines Bikes hält die Räder in Bewegung. Er besteht aus den folgenden Komponenten:
  • Kettenblätter
  • Kette
  • Kassette
  • Kurbeln
  • Umwerfer und Schaltwerk

Sowohl Rennräder als auch Mountainbikes haben diese Komponenten, obwohl Umwerfer heutzutage bei beiden Fahrradtypen seltener genutzt werden.

Schaltung und Bremsen von Rennrädern



Wenn es um Rennrad-Schaltungen geht, liegt dir die Welt zu Füßen. Sie lassen sich fast vollständig individuell anpassen, wenn du es möchtest. Die meisten Rennräder sind mit zwei Kettenblättern (oft als 2-fach-Schaltung bezeichnet) und einem Umwerfer ausgestattet, um zwischen den beiden zu wechseln. Typische Kettenblattgrößen sind 53T/39T, 52T/36T und 50T/34T.

Am Hinterrad findest du eine Kassette mit 11 Ritzeln (als 11-fach bezeichnet). Einige Premium-Rennräder verfügen inzwischen über 12-Gang-Setups. Die gängigste Kassette ist 11-28T, aber viele Fahrer in hügeligen Gebieten entscheiden sich für eine größere Kassette mit einfacheren Gängen für steile Anstiege.

Profis haben die nötige Kraft, um größere Kettenblätter und kleinere Kassetten zu verwenden als Amateur- und Freizeitfahrer. Die meisten Rennradfahrer besitzen ein kompaktes Setup, das aus 50/34 Kettenblättern und einer 11-28-Kassette besteht. Angehende Rennfahrer können ein mittelkompaktes Setup mit etwas größeren Kettenblättern ausprobieren.

Rennräder waren lange Zeit den Felgenbremsen treu. Obwohl sie leichter sind als Scheibenbremsen, ist ihre Bremsleistung vor allem bei Nässe deutlich geringer. Das hat dazu geführt, dass viele Fahrradhersteller alle ihre Straßenmodelle mit Scheibenbremsen ausstatten

Rennrad-Schaltgruppen (das Sammelwort für alle Komponenten eines Antriebs) werden von SRAM, Shimano oder Campagnolo hergestellt. Jede Marke bietet ein preislich abgestuftes Sortiment, das zu allen Budgets passt, einschließlich elektronischer Versionen.

Schaltung und Bremsen von Mountainbikes



Mountainbike-Schaltungen sind im Vergleich zu denen von Rennrädern deutlich einfacher. Bei einem Mountainbike ist es üblich, nur ein kleines Kettenblatt vorne zu haben (1-by-Setup). Dadurch wird das Risiko verringert, dass die Kette in rauem Gelände herunterspringt. Außerdem ist kein Umwerfer mehr nötig, wodurch eine Komponente weniger gewartet werden muss.

Um technische, steile Anstiege bewältigen zu können, ist die Kassette hinten normalerweise riesig. Die größten Ritzel an der Kassette können über bis zu 50 Zähne und mehr verfügen. Die meisten Mountainbike-Kassetten sind 11-fach oder 12-fach. Die Sprünge zwischen den Gängen sind spürbar, da du bei Abfahrten Geschwindigkeit erreichen musst und gleichzeitig Reserven für steile Anstiege benötigst.

Mountainbikes benötigen Scheibenbremsen, da auf holprigen Wegen eine hohe Bremskraft erforderlich ist. Sie haben oft viel größere Bremsscheiben für eine bessere Leistung bei Nässe.

MTB-Schaltgruppen werden von SRAM und Shimano hergestellt, einschließlich elektrischer Optionen von beiden Marken. Die Wahl hängt in der Regel von persönlichen Vorlieben und dem Budget ab.

Rennrad vs. Mountainbike: Vor- und Nachteile

Jetzt kennst du die Unterschiede zwischen den beiden Fahrradtypen. Schauen wir uns nun an, wo sie wirklich glänzen und wo sie versagen.

Vor- und Nachteile von Rennrädern

Vorteile Nachteile
Rennräder sind leichter Schwer zu kontrollieren, wenn es nass oder rutschig ist
Einfacher zu warten Du spürst jede Unebenheit auf der Straße
Schneller Du fährst oft im Straßenverkehr
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie Wochenendtouren und Pendeln
Ideal für Langstreckenfahrten

Vor- und Nachteile von Mountainbikes

Vorteile Nachteile
Zugang zu entlegenen und wilden Landschaften Mehr Wartung an Bremsen und Federung erforderlich
Komfortablere Sitzposition Langsam auf Straßen durch Reifenwiderstand und Übersetzung
Einfaches Fahren in unterschiedlichem Gelände wie Kies, Schlamm und Sand Möglicherweise musst du öffentliche Verkehrsmittel oder ein Auto nutzen, um manche Trails und Bikeparks zu erreichen.
Ideal zum Erlernen technischer Fähigkeiten

Wie entscheidest du dich?

Nachdem wir nun Rennräder und Mountainbikes miteinander verglichen haben, hoffen wir, dass wir deine Entscheidung etwas einfacher gemacht haben. Für einen letzten Tipp empfehlen wir dir, das Gelände um dich herum zu betrachten. Wie sind die Straßen? Sind die Trails verlockender? Gibt es Wälder oder Bikeparks in deiner Nähe? Gibt es Bergpässe, die du schon immer einmal aus eigener Kraft bezwingen wolltest?

Du solltest wissen, wo du deiner Meinung nach den meisten Spaß mit deinem Bike haben kannst. Wir sind sicher, dass du ein Canyon Bike findest, das dir Spaß macht, egal ob es sich um ein Rennrad oder ein Mountainbike handelt.

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