Wie du dein Fahrrad richtig reinigst und putzt

Es mag wie eine lästige Pflicht erscheinen, aber eine regelmäßige Grundreinigung verlängert die Lebensdauer deines geliebten Fahrrads. Mit der Zeit setzen sich Dreck und fettiger Schmutz ab und sorgt für frühzeitigen Verschleiß an deinem Bike. 

Mit fehlender Pflege wird auch der Spaß am Fahren auf der Strecke bleiben: Ein schmutziges, quietschendes Fahrrad mit einer nicht funktionierenden Gangschaltung bereitet wenig Freude. Die Kette springt vor Dreck, die Bremsen klemmen und die Schaltung ist schwergängig. In jeder Hinsicht ist es am besten, ein sauberes Fahrrad zu haben. So hast du auf lange Sicht mehr Fahrspaß. 

Je öfter du dein Fahrrad putzt, desto besser ist es! Monatelang oder sogar jahrelang festsitzender Schmutz lässt sich nur schwer wieder entfernen, daher ist eine regelmäßige Komplettreinigung ein absolutes Muss. 

Wenn du als Pendler mit einem City Bike bei trockenen Bedingungen radelst, kann eine gelegentliche Fahrradreinigung ausreichen. Im Winter mit Streusalz und Dreck auf den Straßen, solltest du regelmäßig dein Fahrrad waschen und die Fahrradkette reinigen. So verhinderst du Rost und Korrosion. 

Wenn du mit einem Mountainbike oder Gravel Bike viel in schlammigem Gelände unterwegs bist, solltest du es nach jeder Fahrt reinigen. Spüle Schmutz und Dreck zumindest kurz ab und öle die Kette. Auch wenn es dir viel vorkommt: die regelmäßige gründliche Fahrradeinigung ist wichtig. 

Wenn du mit deinem Rennrad am Wochenende lange Strecken fährst, sollte sich die Fahrradreinigung nach der Entfernung und dem Grad der Verschmutzung richten. Damit der Antrieb gut funktioniert, solltest du die Fahrradkette etwa alle paar hundert Kilometer reinigen und ölen. 

Du kannst mit üblichen Hausmitteln dein Fahrrad putzen. So fällt die regelmäßige Pflege nicht gleich ins Budget. Zur Grundausstattung benötigst du: 

• Eimer: Ein Eimer oder eine Gießkanne verschaffen Abhilfe, wenn du keinen Wasseranschluss zur Verfügung hast. Mit einem Schlauch geht die Arbeit noch einfacher.  
• Schwamm oder Lappen: Nutze saubere Schwämme, Tücher oder Lappen, die keine Flusen bilden. 
• Bürsten oder Pinsel: Du benötigst Bürsten, um hartnäckigem Dreck an den Kragen zu gehen. An schwer erreichbaren Stellen oder zur Reinigung der Fahrradkette helfen dir Pinsel oder ausgediente Zahnbürsten. 
• Handschuhe: Vor allem bei der Antriebsreinigung kannst du damit deine Hände vor Kettenfett und Fahrradputzmitteln schützen. Für die Feinreinigung lohnt sich außerdem ein Waschhandschuh. 

Schließlich benötigst du verschiedene Verbrauchsmaterialien zur richtigen Reinigung deines Fahrrads: 

• Wasser: Am besten lauwarmes Spülwasser. 
• Spülmittel oder Fahrradreiniger: Du kannst dein Fahrrad mit einem sanften Spülmittel aus dem Haushalt reinigen. Spezialreiniger fürs Rad sind aber meist effizienter. 
• Entfetter: Ein guter Entfetter ist wichtig, denn ohne dieses Lösungsmittel bekommst du hartnäckigen Schmutz und Öl nicht von deiner Kette. 
• Schmiermittel: Nach der Antriebsreinigung musst du deine Fahrradkette ölen. Je nach deinen üblichen Fahrbedingungen wählst du ein Nass- oder Trockenschmiermittel für deinen Antriebsstrang. 

Spezielle Reinigungsmittel fürs Fahrrad sind kein Muss, aber machen dir dein Leben beim Putzen deutlich einfacher. Ein weiterer Vorteil: Du musst dir bei der Zusammensetzung der Fahrradreiniger keine Sorgen machen, ob sie sich mit empfindlichen Oberflächen und Antriebsteilen vertragen. Außerdem sind viele Fahrrad-Spezialreiniger heutzutage biologisch abbaubar. 

Neben speziellen Fahrradputzmitteln gibt es noch andere praktische Helfer, die deine Effektivität bei der Fahrradreinigung deutlich erhöhen. So bleibt dir mehr Zeit auf dem Bike! Hier sind unsere Tipps: 

• Montageständer: Damit ist es viel einfacher, das ganze Fahrrad zu reinigen, ohne es drehen zu müssen. Er ist auch für die allgemeine Wartung von unschätzbarem Wert. 
• Kettenreiniger: Deine Kette ist eines der am stärksten beanspruchten Teile deines Fahrrads. Um deiner Kette den nötigen Respekt zu erweisen und sie in Bestform zu halten, lohnt es sich, in dieses Gerät zur Antriebsreinigung zu investieren. 
• Mobiler Niederdruckreiniger: Ein wahrer Luxusgegenstand, aber eine Überlegung wert, wenn du regelmäßig hartnäckigen Schmutz am Fahrrad entfernen musst. Besonders praktisch sind diese akkubetriebenen Niederdruckreiniger, wenn du nach dem Trail kein schlammiges Rad ins Auto packen willst. 

Du hast nun alle Sachen zusammen, um mit dem Putzeinsatz zu beginnen. Gehen wir also dem Schmutz an den Kragen! 

Schritt 1: Wo reinige ich mein Fahrrad am besten? 

Suche dir einen geeigneten Ort. Je nach Verschmutzungsgrad, kann so eine Fahrradreinigung schon etwas Sauerei sein. Putze dein Rad also am besten im Freien. Wenn du dafür keine Möglichkeit hast, geht es notfalls auch in der Badewanne. 

Schritt 2: Fahrrad sicher abstellen  

Sorge dafür, dass dein Fahrrad sicher steht und beim Reinigen und Pflegen nicht umfallen kann. Checke noch einmal, ob du alles griffbereit hast, um dein Fahrrad richtig zu putzen. 

Schritt 3: Alles ab, was nicht geputzt werden soll 

Entferne Radcomputer, Flaschen und eventuell Taschen, bevor du mit dem Fahrradputzen beginnst.  

Ein Hinweis zu E-Bikes: Die Bedienelemente, der Motor und der Akku dieser Fahrräder sind so konzipiert, dass sie wasserabweisend sind. Dadurch kannst du sie auf dieselbe Weise reinigen wie Rennräder oder Mountainbikes. Nutze an diesen Bauteilen auf keinen Fall einen Hochdruckreiniger. Erfahre weitere nützliche Pflegetipps in unserem Leitfaden zur E-Bike Reinigung.

Schritt 4: Groben Dreck entfernen 

Wo beginnst du am Fahrrad mit dem Reinigen? Wir empfehlen: Das Gröbste zuerst. Wenn dein Fahrrad frisch von einer Tour verdreckt ist, solltest du zuerst den losen Schmutz und Staub entfernen. Wasche das Rad mit einem Wassereimer oder einem Gartenschlauch ab. Mit der Bürste oder einem Schwamm entfernst du hartnäckigen Dreck und Schlamm. 

Schritt 5: Fahrradantrieb und Kette reinigen 

Als nächstes musst du die Fahrradkette reinigen. Verteile den Entfetter großzügig auf allen Teilen deines Fahrradantriebs und lass ihn ein paar Minuten einwirken. Anschließend reinigst du mit einer kleinen, festen Bürste alle Zwischenräume der Kettenglieder. Danach mit klarem Wasser abspülen und bei Bedarf wiederholen.  

Noch schneller und ohne Sauerei geht es mit einem Kettenreinigungsgerät. Allerdings musst du das Schaltwerk, Schaltröllchen, die Ritzel an der Kassette und die Kettenblätter noch von Hand reinigen. 

Ein wichtiger Tipp: Reinige nicht den Rest deines Fahrrads mit den Bürsten deiner Kette! So verhinderst du, dass du Fettreste auf dem Rahmen, den Felgen oder gar auf den Scheibenbremsen verteilst.

Schritt 6: Fahrrad von oben nach unten abspülen 

Wenn du mit dem Antrieb fertig bist, ist die restliche Feinreinigung ziemlich einfach. Am besten fängst du oben an. Die Schwerkraft treibt den Schmutz nach unten, daher solltest du die unteren Teile zuletzt reinigen. Die Räder und der Rahmen lassen sich ganz einfach mit Seifenwasser und einem Schwamm oder einer weichen Bürste reinigen.  

Auf schmutzigere Teile sprühst du ein hochkonzentriertes Fahrradputzmittel, das dir hartes Schrubben bei der Reinigung erspart. Lass den Sprühreiniger gut einwirken, bevor du ihn abspülst. Freiliegende Bremszüge und Schaltzüge wischst du danach mit einem feuchten Lappen sauber.  

Schritt 7: Fahrrad abtrocknen und Kette nachschmieren 

Wenn du mit allen Einzelteilen fertig bist, spülst du dein Fahrrad mit klarem Wasser ab und lässt es gründlich trocknen. Dies ist der richtige Moment, um dein Rad auf Kratzer oder andere Schäden zu kontrollieren. Baue die Laufräder wieder in den Rahmen, wenn du sie zum Waschen herausgenommen hast. 

Wenn alles vollständig trocken ist, kannst du die Kette schmieren. Achte darauf, dass kein Kettenöl auf die Bremsbeläge und Bremsscheiben gelangt. wischst du überschüssiges Öl oder Kettenwachs ab, sobald es eingezogen ist. 

Bei der Reinigung deines Fahrrads mit dem Hochdruckreiniger ist Vorsicht geboten. Bei vielen handelsüblichen Hochdruckreinigern oder an Tankstellen baut der Wasserstrahl einen Druck von 100 bar und mehr auf. Hältst du diesen Druck auf bewegliche Anbauteile oder Lager an deinem Rad, kann dies deine kostbaren Komponenten beschädigen. Der Wasserdruck kann sowohl das Fett aus den Lagern treiben und vorhandenen Dreck noch tiefer in die Ritzen drücken. 

Darauf musst du bei der Fahrradreinigung mit Hochdruckreiniger achten: 

Manchmal sprechen Zeitersparnis und Waschplatz für den Griff zum Hochdruckreiniger beim Fahrradputz. Und wer möchte schon immer das schlammige Rad im Badezimmer haben? Achte also bei der Nutzung eines Hochdruckreinigers darauf, dass du den Strahl nicht direkt auf bewegliche Teile und Lager zielst. Halte genügend Abstand von Tretlager, Naben, Steuersatz, Dichtungen von Dämpfern und Federgabel und dem Schaltwerk.  

Eine bessere Alternative sind Niederdruckreiniger für zuhause, die sich ideal für die Fahrradreinigung eignen. Diese sind oft speziell für den Einsatz am Fahrrad ausgelegt und nutzen je nach Hersteller nur 5 bis 25 bar.

Richtig und regelmäßig durchgeführt, ist die Fahrradreinigung nicht schwierig. Mit praktischen Putzutensilien und guten Reinigungsprodukten kannst du dafür sorgen, dass sich dein Fahrrad bei jeder Fahrt wie neu anfühlt!  

Mehr Pflegetipps findest du in unserem Blogartikel zur Fahrradreinigung für Mountainbiker und in unserer Anleitung zur richtigen Reinigung von Gravel Bikes. In unserem Onlineshop findest du immer das passende Fahrradzubehör für Wartung und Pflege.