Welcher Fahrradreifen passt zu welchem Bike? Die ETRTO Tabelle hat die Antwort.

Im Handel findest du viele verschiedene Reifengrößen fürs Fahrrad. Noch vor einigen Jahren waren die Größenbezeichnungen komplett uneinheitlich. Seit der Einführung der ETRTO Tabelle (European Tire and Rim Technical Organization) ist es deutlich leichter, den passenden Reifen für sein Bike zu finden.

Jeder Reifen ist neben der Zollgröße mit einer sogenannten ETRTO Nummer gekennzeichnet: Das Muster ist immer das gleiche. So bedeutet eine ETRTO Größenbezeichnung von 37-622 etwa, dass der Reifen 37 mm breit ist und einen Innendurchmesser von 622 mm hat. Damit kannst du leicht den exakt zu deiner Felge/deinem Laufrad passenden Reifen finden.

Neben der ETRTO Angabe findest du auf jedem Reifen zudem eine klassische Zollangabe. So bezeichnet die Aufschrift 26 x 1.40 einen Außendurchmesser von 26 Zoll und eine Reifenbreite von 1.40 Zoll. Auf manchen Reifen finden sich auch noch dreiteilige Zollangaben mit Brüchen: etwa 26 x 1⅜ x 1¼. Diese Angaben stehen für Außendurchmesser x Reifenhöhe x Reifenbreite.

Die ETRTO Angabe auf einem Reifen entspricht immer der Montage auf einer breiten Felge. Die tatsächliche Reifenbreite auf deinem Bike hängt aber von der Breite deiner Felgen ab. Eine schmale Felge „schnürt“ den Reifen stärker ein, was zu einer geringeren Gesamtbreite führt.

Daneben gibt es fertigungsbedingte Toleranzen, die geringfügige Variationen in der Breite verursachen. Diese Faktoren können die „reale“ Reifenbreite von der Angabe am Reifen abweichen lassen. Fahrradreifen mit integriertem Pannenschutz sind generell etwas schmaler.

Heute gibt es eine Vielzahl verschiedener Fahrradtypen: Die Palette reicht vom City Bike über Trekkingrad, Rennrad, Triathlonrad bis hin zum Gravel Bike und MTB. Viele fragen sich deshalb immer wieder, ob all diese verschiedenen Bikes besondere Reifengrößen benötigen.

Entscheidend ist immer die Felge, denn der Reifen muss auf die Felge passen. Mit der ETRTO-Angabe am Reifen kannst du das leicht überprüfen: Die zweite Ziffer hinter dem Spiegelstrich ist immer die Felgengröße. Vorsicht: Bei traditionellen englischen Reifen/Rädern ist Felgengröße die erste Ziffer. Falls du unsicher bist, orientiere dich einfach an der Angabe auf dem alten Reifen.

Hat dein MTB eine 29-Zoll-Felge, muss der Fahrradreifen den passenden Innendurchmesser haben, sonst geht der Mantel nicht auf die Felge. Die Reifenbreite kann dagegen flexibel gewählt werden. Für viele Räder, ob MTB oder Gravel Bike, gibt es unterschiedliche Breiten. Die Reifenbreite bestimmt die Fahreigenschaften deines Bikes, darüber solltest du dir im Vorfeld Gedanken machen. Achte darauf, dass der Reifen nicht zu breit ist, sonst schleift er am Rahmen.

Mountainbikes gibt es ab 20 Zoll Reifengröße (für Kinder) bis zu 29 Zoll. Dazwischen liegen diverse weitere Reifendurchmesser, die es auch in unterschiedlichen Breiten gibt. Eine besonders breite Reifenart (27.5 x 2.8 bis 27.5 x 3.2 oder ETRTO 67-584 bis 79-584) ist die für sogenannte Fat Bikes.

Ansonsten reicht die Größentabelle für MTB-Reifen von 20 x 1.9 – 20 x 2.25 (ETRTO 47-406 bis 57-406) bis hin zu 29 x 1.9 – 29 x 2.4 (ETRTO 47-622 bis 63-622).

Dein Rennrad oder Triathlonrad läuft auf 28 x ¾ bis 28 x 1⅛ (ETRTO 18-622 bis 28-622) Reifen. Ein Gravel Bike benötigt Reifen zwischen 28 x 1 und 28 x 1.6 (ETRTO 28-622 bis 42-622).

Die Reifen für Trekkingräder und City Bikes beginnen bei winzigen 12 x 1.75 – 2.25 Zoll (ETRTO 47-203 bis 62-203) und enden bei vollen 29 x 1.9 – 29 x 2.4 (ETRTO 47-622 bis 63-622).

Die Reifengrößen für E-Bikes sind nicht anders als die für Fahrräder ohne Elektroantrieb. Jedoch gibt es speziell für E-Bikes einige Reifentypen, die etwas robuster sind. Dafür gibt es zwei Gründe: E-Bikes sind schwerer als herkömmliche Fahrräder. Die Reifen müssen höheren Belastungen standhalten. Hier ist es sinnvoll, einen zwar etwas teureren, dafür aber robusteren Reifen zu wählen.