21 Mär. 2023 Vedangi Kulkarni
21 Mär. 2023 Vedangi Kulkarni

Das walisische Abenteuer von Vedangi und Maya

Vedangi Kulkarni und Maya Atkinson haben das neue Neuron mit auf Entdeckungstour genommen. Lies ihre Geschichte von den Trails zwischen Oswestry und Dolgellau.

Das walisische Abenteuer von Vedangi und Maya Das walisische Abenteuer von Vedangi und Maya

Ich komme aus Indien, einem Land, in dem die Regenzeit gefeiert wird. Ich kann mich daran erinnern, wie ich als Kind immer nach draußen lief, wenn der erste Regen der Monsunzeit fiel. Wenn ich auf all die Begeisterung für regnerische und kalte Tage zurückblicke, verstehe ich jetzt, warum es eine völlig normale Entscheidung war, mit dem Fahrrad durch einen der nassesten Orte Großbritanniens zu fahren: Nordwales. Ich war auch auf der Suche nach Mountainbiking und Abenteuer, beides Synonyme für die Gegend.

Meine erste Fahrt auf einem Neuron fiel mit meinem Umzug nach Schottland zusammen. Obwohl das Exceed meine Erwartungen übertroffen hatte, war mir klar, dass ich ein Full Suspension Mountainbike brauchte, um die langen, technischen Trails meiner neuen Heimat zu bewältigen. Da ich wusste, dass ich bei meinem Abenteuer in Wales die Chance haben würde, die neuere, noch schickere Version des Neuron zu fahren, konnte ich den Trip kaum erwarten!

Das walisische Abenteuer von Vedangi und Maya

Wer wir sind und was wir erwarten

Ich habe immer sehr hohe Erwartungen an jedes Abenteuer, das ich plane. Es spornt mich an, etwas ehrgeiziger und, wenn nötig, auf dem Bike etwas besser als alle anderen zu sein. Deshalb wollte ich in Nordwales nicht nur das bestmögliche Abenteuer erleben, sondern brauchte auch jemanden, der mich auf meinem Abenteuer begleiten würde. Dann habe ich Maya Atkinson gefunden. Sie ist eine waschechte Mountainbikerin. Da sie in Südwales lebt, kennt sie das Terrain. Und als Rennfahrerin weiß sie, wie man so richtig die Fetzen fliegen lässt. Ich wollte mit ihr fahren und von ihr lernen. Ich hoffte auch, ihr ein paar Tipps für längere Strecken geben zu können, denn im Moment bereitet sie sich auf die bevorstehende Enduro-Saison vor. Unabhängig von unserem Mountainbike-Hintergrund war das Wichtigste, dass wir beide ein Abenteuer suchten, bei dem wir uns selbst und unsere Räder testen konnten.

Ich war für die Routenplanung und Navigation verantwortlich. Das passt sehr gut zu meiner Leidenschaft für Karten. Ich suchte nach einer Mischung aus felsigen Trails, gut ausgebauten Bikeparks, endlosen Waldwegen, tollen Campingplätzen und einer unglaublichen Landschaft. Zum Glück gibt es in Nordwales ein bisschen von allem! Ich habe die Strecke auf Komoot entlang der Rad- und Reitwege geplant, wobei die Straßenabschnitte einem offiziellen nationalen Radweg folgten. Ich bin bereits in den meisten Bikeparks in Nordwales gefahren und wollte unterwegs auch einige meiner Favoriten besuchen. In Anbetracht der Jahreszeit war uns klar, dass die Trails vielleicht nicht in den besten Bedingungen waren, aber da wir genug technische Fähigkeiten und Erfahrung mitbrachten, dachte ich, dass wir es schon schaffen würden. Ich war mir sicher, dass Maya mir bei Problemen helfen würde, eine gute Linie zu finden. Doch vor allem ging es darum, ein Abenteuer zu erleben, und mit dieser Aussicht kommt das Element der Überraschung. Und dieser Teil ist manchmal der beste.

Das Fahrrad-Abenteuer von Vedangi und Maya

Unsere MTB-Ausrüstung

Als Tabellen-Nerd hatte ich eine MTB-Ausrüstungs-Liste, die ich im Voraus zusammengestellt und mit Maya geteilt hatte. Da es November war, war es unser Ziel, während des Abenteuers angenehm warm und trocken zu bleiben. Daher umfasste die Liste:

  • Baselayer
  • Langärmlige MTB-Trikots
  • Softshell-Jacke
  • Wasserdichte Jacke
  • Primaloft-Radweste
  • Wasserdichte Hose
  • Socken aus Merinowolle
  • Thermohandschuhe

Wir packten auch Fahrradlichter ein, falls wir im Dunkeln am Campingplatz ankommen sollten. Wir haben alles in Bikepacking-Taschen verstaut und sie an unseren Mountainbikes befestigt. Schon bei den ersten Pedaltritten konnte ich das zusätzliche Gewicht auf dem Bike kaum spüren, als wir uns dem ersten Anstieg näherten. Als Abenteurerin war das alles, was ich wissen musste!

Tag 1: Von Oswestry nach Ruthin

Der erste Tag war sehr kurz. Obwohl die Wettervorhersage nicht gerade inspirierend und eher für Enten geeignet war, ließen wir uns die Laune nicht verderben. Wir fuhren von Oswestry nach Ruthin auf Landstraßen, Waldwegen und felsigen Singletrails. Das Neuron fühlte sich perfekt an: leicht genug, um im walisischen Gelände optimal zu klettern, und vielseitig genug, um es beim Downhill krachen zu lassen. Meine Befürchtung, dass das Bike auf Asphalt träge sein könnte, wurde zerstreut, als wir zwischen den Offroad-Abschnitten die Straße nutzten.

Es dauerte nicht lange, bis wir an einem Anstieg absteigen mussten. Obwohl ich überzeugt war, dass wir in die falsche Richtung unterwegs waren, wurden wir auf dem Gipfel mit einem Panoramablick belohnt, wodurch sich die steile Passage im Nachhinein lohnte. Maya ließ die lockere, felsige Abfahrt einfach aussehen, ganz ohne im Matsch zu landen. Ich folgte ihren Linien nach bestem Wissen und Können. Schon bald fanden wir unseren Rhythmus: bergauf gemeinsam plaudern und lachen, gefolgt von schnellen Abfahrten, bis wir uns unten wieder trafen. Am Ende dieses Tages sahen unsere Räder und Kleidung nicht mehr ganz neu aus. Unsere Unterkunft über Nacht war wahrscheinlich der nobelste Ort, an dem ich während eines Bikepacking-Abenteuers jemals in Großbritannien übernachtet habe. Über ein Labyrinth aus holzgetäfelten Gängen fanden wir in unsere Zimmer. Mit vollen Bäuchen begannen wir davon zu träumen, was der nächste Tag wohl bringen würde.

Tag 2: Von Ruthin nach Penmachno

Das erste Highlight des Tages war eine entspannte Morgenrunde um den Llyn Brenig Stausee. Der magische Anblick der Sonne, die durch den Nebel brach, entschädigte für den schlammigen und feuchten ersten Tag. Wir setzten unsere Fahrt durch das Naturreservat Hafod Elwy Moor fort und trafen auf gefrorene Pfade, Waldwege mit klebrigem Matsch und Grasstreifen in der Mitte und einigen ziemlich interessanten Vögeln. Auf einer kurvenreichen, rasanten Abfahrt auf Waldwegen konnten wir die ganze Strecke im Freilauf fahren, die Schwerkraft nutzen und uns in die Kurven legen. Die Aussicht auf die atemberaubenden Berge des Eryri-Nationalparks war großartig. Wir beendeten unseren Tag in Penmachno, wo wir einige Zeit damit verbrachten, das Neuron im Trailpark zu testen, bevor wir uns zu einem schönen Campingplatz begaben.

Das Fahrrad-Abenteuer von Vedangi und Maya

Tag 3: Penmachno – Dolgellau

Am nächsten Tag rief mich Maya mit dem Handy an, um zu sehen, ob ich wach war. Wenn das nicht nach Gen Z schreit, dann weiß ich auch nicht! Wir schälten uns beide aus den Schlafsäcken und beeilten uns, alles zusammenzupacken und loszufahren. Da wir wussten, dass es unser letzter Tag werden sollte, wollten wir das Beste daraus machen.

In diesem Sinne verbrachten wir den Großteil unseres Tages im Coed Y Brenin Trail Centre. Ich habe höchsten Respekt für Menschen, die Dinge einfach aussehen lassen, egal ob es sich um einen großen Sprung oder einen kleinen Drop handelt. Maya ist einer dieser Menschen. Ihr auf fast jeder Strecke zu folgen, hat mein Selbstvertrauen gestärkt, egal ob es sich um unebene Böschungen, felsige Abschnitte oder Drops handelte. Ich habe gelernt, dass man auf dem Rad wirklich schnell unterwegs sein kann, wenn man nicht zu viel nachdenkt. Wer hätte das gedacht?

Etwas, was ich während der gesamten Tour immer wieder gesagt habe, war, dass ich lernen wollte, mein Hinterrad während der Fahrt anzuheben. Ich hatte mich bewusst dafür entschieden, mit Plattformpedalen zu fahren, um es zu lernen. Seit langer Zeit versuchen Leute, mir die Bewegung beizubringen, und ich fand es einfach unmöglich. Aber nicht mit Maya. Sie erklärte es mir, filmte mich tausendmal dabei, wie ich es falsch machte, sagte mir immer wieder, welche Muskeln ich benutzen sollte, erinnerte mich daran, meine Zehen zu neigen. Gerade als wir beide kurz davor standen, aufzugeben, HAT ES GEKLAPPT! Ich habe mich unheimlich darüber gefreut, dass ich den Dreh endlich heraus hatte. Einen besseren Abschluss für unser Abenteuer hätten wir uns nicht vorstellen können.

Das neue Neuron: für Abenteuer gemacht

Auf unserer Tour durch Wales konnte ich meine Fahrtechnik deutlich verbessern. Das Neuron zu fahren und mich von Anfang bis Ende auf dem Rad vollkommen wohl zu fühlen, hat mein Selbstvertrauen massiv gesteigert. Mir ist zwar klar, dass ein Fahrrad nur ein Medium für jedes Abenteuer ist, aber je leistungsfähiger das Bike ist, desto besser wird dein Abenteuer (und du hast garantiert mehr Spaß!). Ich plane schon mein nächstes Mountainbike-Abenteuer auf diesem Rad. Da ich vorhabe, dieses Jahr die Megavalanche zu fahren, fahre ich vielleicht sogar mit dem Neuron von Großbritannien aus in die französischen Alpen!

Neuron CF
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Vedangi Kulkarni

Über die Autorin

Vedangi Kulkarni wurde 1998 in Indien geboren und lebt derzeit in Großbritannien. Sie ist Abenteuerreisende, Ausdauersportlerin, Rednerin, Autorin, Expeditionsmanagerin und Unternehmerin. 2018 fuhr sie im Alter von 19 bzw. 20 Jahren in 160 Tagen 29.000 km um die Welt, meistens alleine und ohne Unterstützung, und wurde somit zur jüngsten Frau, die den Globus auf dem Fahrrad umrundet hat. Wenn sie nicht gerade mit dem Fahrrad unterwegs ist oder durch irgendein Gewässer schwimmt, liest sie Sachbücher (meistens Philosophie, Naturkunde oder nachdenkliche Abenteuergeschichten) oder sie surft im Internet auf der Suche nach allem, was mit der Arktis zu tun hat.

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  • Vedangi Kulkarni
    Über die Autorin

    Vedangi Kulkarni

    Entdecke die inspirierende Geschichte von Vedangi Kulkarni, der jüngsten Frau, die allein und ohne Unterstützung um die Welt radelte. Die abenteuerlustige Ausdauersportlerin, Rednerin und Autorin ist auch Unternehmerin und Expeditionsleiterin. Wenn sie nicht gerade die Welt erkundet, vertieft sie sich in philosophische und naturkundliche Bücher oder erforscht die Arktis im Internet.

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