Was ist eine RTF oder Radtourenfahrt?
Hier erfährst du alles über Geschichte, Ablauf und Voraussetzungen.
Inhalt
Radfahren ist Breitensport in Deutschland. Die Radtourenfahrt (kurz RTF) stellt die populärste Radsportveranstaltung dar. RTFs werden von Radsportvereinen organisiert.
Manche Menschen mögen die RTF noch unter der alten Bezeichnung Radtouristikfahrt kennen. Heute spricht man von einer Radtourenfahrt. Diese Radsportveranstaltungen werden vom Bund Deutscher Radfahrer e. V. ausgerichtet und sind für alle Radfahrer und Radfahrerinnen offen. Die Strecken verlaufen im öffentlichen Verkehrsraum. Sie sind wenigstens 41 und höchstens 170 Kilometer lang.
Der Sinn der RTFs ist, den Teilnehmenden soviel Spaß wie möglich am gemeinsamen Fahren zu vermitteln. Für die Versorgung entlang der Strecke ist genauso gesorgt wie für die entspannte Atmosphäre.
Was genau macht eine RTF zur RTF?
RTF ist Radsport für Laien, Fortgeschrittene und Profis gleichermaßen, um es ganz knapp zu formulieren. Und deshalb gibt es für die organisierten Veranstaltungen ein paar Besonderheiten, die bei anderen Sportveranstaltungen so nicht gelten:
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Verzicht auf Zeitnahme
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Verzicht auf Platzierungen
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die Teilnehmenden sind so heterogen wie die Räder
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RTFs verlaufen im Straßenverkehr, Strecken und Wege werden nie gesperrt, sondern nur markiert
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Die Kostenbeiträge für die Teilnahme liegen meist unter 30 Euro
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Versorgungsstationen an der Strecke laden zum Pausieren ein, was den sozialen Charakter der RTFs unterstreicht
RTFs sind historisch gesehen für Radsportbegeisterte aus dem Amateurbereich gedacht und deshalb bei einer Länge von 170 Kilometern gedeckelt. Manchmal werden jedoch auch RTFs zu Radmarathons zusammengefasst.
Was ist eine permanente RTF?
Normalerweise hat die RTF eine zeitliche Begrenzung. Die meisten RTF Radsport Veranstaltungen finden am Wochenende und an Feiertagen statt. Bei der permanenten RTF gibt es keine solche Einschränkung. Sie kann an jedem beliebigen Wochentag gefahren werden.
Die Startzeit und den Starttag suchst du dir also selbst aus. Einige Touren können sogar das ganze Jahr über befahren werden. Im Breitensportkalender sind sie mit einem „W“ gekennzeichnet. Ein „E“ im Kalendereintrag bedeutet dagegen eingeschränkte Startzeiten.
Wie hat sich die RTF historisch entwickelt?
Ende der 1970er Jahre kam der Trend auf, sich in der Freizeit sportlich zu betätigen. Menschen organisierten sich in Vereinen. In Nordrhein-Westfalen wollte man die Radsportler und Radsportlerinnen ansprechen, die in keinem Verein vertreten waren. Genau das sollten die ersten Radtourenfahrten leisten. Zielgruppe waren Menschen, die gerne radfahren, das vor allem in der Gruppe gerne tun. Aber mit Radsport im engeren Sinn hatten sie nicht viel im Sinn.
Verschiedene Streckenlängen waren von Anfang an geplant, Leistungsklassen wurden ausgeschlossen. Bis in die 1980er Jahre hinein entwickelten sich die RTFs immer weiter. In diesem Zeitraum änderte sich auch die Bezeichnung. Aus der Rad-Touristik-Fahrt ist die heute bekannte Radtourenfahrt geworden.
Darf jeder bei einer RTF mitfahren?
Grundsätzlich darf jeder und jede, der oder die ein Fahrrad besitzt, an RTFs teilnehmen. Bedingung ist, dass der Unkostenbeitrag entrichtet wird. Andere Einschränkungen gibt es nicht. Erfahrungsgemäß nehmen jedoch überwiegend im Radsport aktive Menschen an den RTFs teil. Voraussetzung ist das allerdings nicht.
Da neben Radrennsportlern und -sportlerinnen Amateure und Familien, Senioren und Seniorinnen teilnehmen, gibt es bezüglich des Rads nur eine Vorgabe. Es muss verkehrssicher sein. Der überwiegende Teil der Räder am Start sind allerdings Rennräder, vom Endurance Rennrad über das Aero Rennrad bis hin zum Cyclocross.
Unter welchen Voraussetzungen kann ich an einer RTF teilnehmen?
Voraussetzung ist, dass du ein eigenes Fahrrad mitbringst und den Kostenbeitrag entrichtest. Außerdem solltest du das Zeitfenster für den Start beachten, sofern es sich nicht um eine permanente RTF handelt. Helm nicht vergessen! Pedelec-25 ist ebenfalls erlaubt.
Wie läuft eine RTF ab?
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Anmeldung
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Startkarte und Startnummer entgegennehmen
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Start im vorgegebenen Zeitfenster
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Abfahren der gekennzeichneten Strecke
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Kontrollstempel an den gekennzeichneten Stationen abholen
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am Ziel Startnummer zurückgeben, Wertungskarte eintragen lassen
Wann immer unterwegs Geselligkeit oder körperliche Bedürfnisse rufen, wird eine entsprechende Pause eingelegt. Dabeisein und Spaß haben ist alles – eine Zeitwertung gibt es nicht.
Was bedeutet RTF im Radsport?
Für den Radsport im professionellen Bereich sind RTFs nur insofern interessant, als dass sie eine willkommene Trainingsmöglichkeiten darstellen. Radrennfahrer/-innen und ehemalige Rennsport-Radelnde nehmen gerne daran teil, um im Training zu blieben.
Für MTBler und MTBlerinnen sind RTFs eine interessante Abwechslung. Und auch Triathleten nutzen RTFs, um im Training zu bleiben. Dementsprechend hoch ist das Tempo am Kopf des Felds bei RTFs. Übrigens darf beim RTF das Rennrad auf der Straße fahren, solange es verkehrssicher ist.
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