So findest du das richtige Übersetzungsverhältnis für dein Bike
Erfahre mehr über die Vor- und Nachteile verschiedener Antriebs-Setups, um sicherzustellen, dass du die richtige Schaltung an deinem Bike hast.
Das richtige Übersetzungsverhältnis kann darüber entscheiden, ob deine Zeit im Sattel zur Qual oder zum Vergnügen wird. Wenn du einen zu schweren Gang auswählst, hast du an den Steigungen zu kämpfen. Eine große Auswahl an Gängen bedeutet, dass du einfacher die optimale Dynamik findest. Wir vereinfachen die Dinge und sorgen dafür, dass du jedes Mal das beste Fahrgefühl hast, wenn du das Haus verlässt.
Die Grundlagen der Rennrad-Schaltung
Um zu verstehen, was Übersetzungsverhältnisse sind, ist es wichtig, sich zunächst mit den Komponenten vertraut zu machen, aus denen eine Schaltgruppe besteht.
Der Antrieb eines Fahrrads besteht aus den folgenden Teilen:
- Kettenblätter
- Kurbeln
- Pedale
- Fahrradkette
- Kassette
- Umwerfer und Schaltwerk
Moderne Rennräder haben in der Regel zwei Kettenblätter (ein großes und ein kleines Kettenblatt), die an den Kurbeln befestigt sind und vom Tretlager deines Fahrradrahmens stabilisiert werden. Die Pedale werden in die Kurbeln geschraubt, damit du dein Bike vorwärts bewegen kannst. Du kannst zwischen den beiden Kettenblättern mittels Umwerfer wechseln, der über den Schalthebel am Lenker bedient wird.
Eine Kassette ist eine Gruppe von Ritzeln, die an der Nabe des Hinterrads befestigt sind. Die meisten Kassetten haben 11 oder 12 Ritzel (meistens als 11- bzw. 12-fach bezeichnet). Durch Betätigen des Schalthebels, der das Schaltwerk steuert, verschiebst du die Kette auf ein anderes Ritzel.
Im selben Gelände und bei konstanter Geschwindigkeit bedeutet ein leichter Gang eine höhere Trittfrequenz (die Geschwindigkeit, mit der du in die Pedale trittst), während ein schwererer Gang eine niedrigere Trittfrequenz bedeutet. Mit anderen Worten: Ein leichter Gang lässt sich mit weniger Kraft bewältigen als ein schwerer Gang.
Jeder Fahrer hat seine Vorlieben. Schauen wir uns die Übersetzungsverhältnisse genauer an.
Was ist ein Übersetzungsverhältnis?
Das Übersetzungsverhältnis gibt an, wie oft sich das Hinterrad bei einer Umdrehung der Kurbel dreht. Die Kettenblätter und die Kassette sind durch eine Fahrradkette miteinander verbunden.
Die Kombination aus Kettenblatt und Ritzel ergibt das Übersetzungsverhältnis mit folgender Formel: Die Anzahl der Zähne des Kettenblatts geteilt durch die Anzahl der Zähne des Ritzels
Nehmen wir an, deine Kette sitzt auf dem großen Kettenblatt (52 Zähne) und hinten auf einem Ritzel mit 16 Zähnen in der Kassette. Dies ergibt ein Übersetzungsverhältnis von 3,25. Mit anderen Worten: 3,25 Umdrehungen des Hinterrads bei einer Umdrehung der Kurbeln.
Das wirft die Frage auf: Woher weißt du, welches Übersetzungsverhältnis für dich am besten ist?
Übersetzungsverhältnisse für Rennräder
Früher hatten Rennräder drei Kettenblätter (als „Dreifach“-Kurbelgarnitur bezeichnet). Dank Umwerfer mit langem Käfig sind drei Kettenblätter mehr oder weniger veraltet. Die meisten Rennräder sind heutzutage mit zwei Kettenblättern ausgestattet. Manchmal kann man auch Rennräder mit nur einem Kettenblatt sehen (bekannt als 1by).
Doppelte Kettenblätter sind in drei typischen Ausführungen erhältlich:
- Standard: großes Kettenblatt mit 53 Zähnen / kleines Kettenblatt mit 39 Zähnen
- Semi-kompakt: 52/36
- Kompakt: 50/34
Standard-Setups sind im Profibereich sehr häufig, da die Fahrer schwerere Gänge treten können. Semi-kompakte und kompakte Kurbelgarnituren mit kleineren Kettenblättern kommen häufiger bei Alltagsfahrern vor.
Kassetten ergänzen die Auswahl an Gängen, die an deinem Bike verfügbar sind. Je nach Marke und spezifischer Schaltgruppe hat das kleinste Ritzel normalerweise 11 Zähne, während das größte Ritzel zwischen 25 und 32 Zähne haben kann. Eine 11–32 Kassette hat die größte Bandbreite an Gängen mit größeren Sprüngen zwischen den einzelnen Ritzeln. Eine 11–25 Kassette besitzt eine feinere Abstufung zwischen den Ritzeln, was zu einer geringeren Bandbreite an Gängen führt.
Die richtige Schaltung hängt vom Gelände, deiner Fitness und der Schaltgruppe ab. Hauptziel ist es, eine Gangschaltung zu haben, die so viele Eventualitäten wie möglich abdeckt und dir ein schönes Fahrerlebnis ermöglicht.
Ob man sie liebt oder hasst, Hügel sind Teil unseres schönen Planeten. Anstiege erfordern leichtere Gänge. Wie leicht diese Gänge sein müssen, hängt davon ab, wie schwierig der Anstieg ist (Steigung und Länge) und wie gut du darin bist, Berge zu bezwingen.
Ob man sie liebt oder hasst, Hügel sind Teil unseres schönen Planeten. Anstiege erfordern leichtere Gänge. Wie leicht diese Gänge sein müssen, hängt davon ab, wie schwierig der Anstieg ist (Steigung und Länge) und wie gut du darin bist, Berge zu bezwingen.
Das Fahren im Flachland bedeutet Geschwindigkeit. Da keine Hügel im Weg sind, kannst du aufs Ganze gehen. Standard- und semi-kompakte Kurbelgarnituren sind die beste Wahl, wenn du im flachen Gelände zügig vorankommen möchtest. Wenn du in abwechslungsreichem Gelände fährst oder die Möglichkeit dazu haben möchtest, ist semi-kompakt die richtige Wahl.
Das Fahren im Flachland bedeutet Geschwindigkeit. Da keine Hügel im Weg sind, kannst du aufs Ganze gehen. Standard- und semi-kompakte Kurbelgarnituren sind die beste Wahl, wenn du im flachen Gelände zügig vorankommen möchtest. Wenn du in abwechslungsreichem Gelände fährst oder die Möglichkeit dazu haben möchtest, ist semi-kompakt die richtige Wahl.
Mountainbike-Schaltungen
Heutzutage sieht man nur noch selten ein Mountainbike mit mehr als einem Kettenblatt. Möglich wird dies durch Kettenblätter mit Narrow-Wide-Zahnprofil und Clutch-Schaltwerke, die das Risiko abspringender Ketten verringern. Ein One-by-Setup ist leicht (Umwerfer und Schalthebel ade!) und weniger pannenanfällig, wenn du auf dem Trail unterwegs bist. Kassetten mit großer Bandbreite bedeuten, dass One-by-Antriebe in der Lage sind, eine nahezu identische Übersetzungsbandbreite wie die altmodischen Zwei- und Dreifach-Kurbelgarnituren zu erreichen.
Beim Mountainbiken geht es etwas langsamer zu als beim Rennradfahren. Beim Klettern abseits der Straße muss man unwegsames Gelände und extreme Steigungen überwinden und dabei versuchen, aufrecht im Sattel zu bleiben. Aus diesem Grund kann die Wahl des richtigen Ganges über den Erfolg deiner Mountainbike-Tour entscheiden.
Die höchsten Geschwindigkeiten erreichst du bei den Abfahrten. Hier geht es oft mehr um Schwerkraft, Mut und geschicktes Handling als um Kraft in den Pedalen.
Kassetten haben üblicherweise 11 oder 12 Ritzel (Gänge). Die günstigeren Schaltgruppen gibt es oft mit 11-Gang-Kassetten, während die fortschrittlicheren Schaltgruppen meistens über 12 Gänge verfügen. Einige Cross-Country-Profis fahren mit 13-Gang-Kassetten. Es ist also davon auszugehen, dass diese bald auch im Handel erhältlich sein werden.
Gravel Bike-Schaltungen
Die Zunahme von Gravel Bikes und deren Vielseitigkeit wirft Fragen auf, was die Schaltung betrifft. Brauchst du eher straßentaugliche Gänge oder soll die Schaltung stärker auf den Offroad-Einsatz ausgerichtet sein? Das kommt ganz darauf an, in welchem Gelände du unterwegs bist.
Falls deine Gravel-Trails eher aus staubigen Straßen bestehen, kommst du vielleicht gut mit einer kompakten Rennrad-Schaltgruppe zurecht. Ziehe eine Mountainbike-Schaltgruppe in Betracht, wenn du eher schlammige, felsige, gerade noch fahrbare technische Herausforderungen suchst, bei denen deine Kette Gefahr läuft, von den Zähnen deines Antriebs abzuspringen.
Glücklicherweise haben die Hersteller von Schaltgruppen (Shimano, SRAM und Campagnolo) lange und gründlich über dieses Dilemma nachgedacht. Sie haben gravelspezifische Schaltgruppen erfunden:
- Shimano GRX
- SRAM eTap AXS XPLR
- Campagnolo EKAR
Kassetten haben üblicherweise 11 oder 12 Ritzel (Gänge). Die günstigeren Schaltgruppen gibt es oft mit 11-Gang-Kassetten, während die fortschrittlicheren Schaltgruppen meistens über 12 Gänge verfügen. Einige Cross-Country-Profis fahren mit 13-Gang-Kassetten. Es ist also davon auszugehen, dass diese bald auch im Handel erhältlich sein werden.
So kommst du in die Gänge
Jetzt, wo du dich mit Übersetzungsverhältnissen auskennst, ist es an der Zeit, rauszugehen und dich auf dein Bike zu schwingen. Denke daran: Es ist keine Schande, einen leichteren Gang für zweistellige Steigungen zu wählen. Es zählt nur die Tatsache, dass du draußen bist und auf deinem Bike sitzt, unabhängig von Übersetzungsverhältnis oder Anzahl der Gänge. Das Wichtigste ist, dass du eine gute Zeit hast!
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